Mit Großprojekten wie Windrädern kann zum Klimaschutz beigetragen werden, aber auch mit kleinen Dingen wie der Nutzung von solargeheiztem Wasser für Haushaltsgeräte. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Althengstett lädt zur Bürgerbeteiligung ein

(msw). Die Althengstetter Gemeindeverwaltung und der "Arbeitskreis Energie" laden die Bevölkerung am Dienstag, 27. Oktober, ab 19 Uhr in die Aula des Schulzentrums ein. An diesem Abend soll beleuchtet werden, wie viel Kohlendioxid-Emissionen in der Gäugemeinde verursacht werden und welche Maßnahmen bereits zum Klimaschutz ergriffen wurden. Außerdem werden erfolgreiche Beispiele aus Haushalten und Gewerbe in der Gäugemeinde vorgestellt. Das Treffen soll vor allem dazu dienen, ins Gespräch zu kommen und gute Beispiele für effektive Energienutzung zu sammeln. Es wird diskutiert, wie Energie in den Wohngebäuden, im Verkehr, in den Unternehmen sowie im Alltag intelligenter genutzt, besser gespeichert und effektiver hergestellt werden kann. Gute Beispiele sammelt die Gemeinde ab heute auf ihrer Homepage. Unter www.althengstett.de ist ein Rückmeldeformular eingestellt. Auch eine formlose Kontaktaufnahme ist unter der Mailadresse iekk@althengstett.de möglich.

Von Marion Selent-Witowski

Althengstett. In Althengstett wurde bereits viel dafür getan, um Energie zu sparen, sie umweltfreundlich zu gewinnen oder effektiver einzusetzen. Da Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ist, setzt die Gäukommune jetzt noch stärker auf Bürgerbeteiligung (siehe "Info").

Nicht nur China, die USA und die EU-Staaten können ihren Teil zum Klimaschutz beitragen, sondern jeder Einzelne mit kleineren Dingen wie etwa der Nutzung von solargeheiztem Wasser für Haushaltsgeräte. Dieses Bewusstsein soll in Althengstett gestärkt werden.

Bei den gemeindeeigenen Gebäuden und der Straßenbeleuchtung wurde in den vergangenen Jahren viel für den Klimaschutz getan, und die Kommune arbeitet derzeit am sogenannten "Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept". Um gemeinsam weitere Fortschritte machen zu können, ist seit Juli der aus zehn Althengstetter Bürgern bestehende "Arbeitskreis Energie" aktiv. Dieser will jetzt einen intensiveren Dialog mit der Bevölkerung, denn es geht nicht nur um Gemeindegebäude, sondern vor allem auch um private Haushalte und die Bereiche Gewerbe, Industrie, Handel und Dienstleistungen sowie Mobilität. Konkrete Ideen, Vorschläge und Anregungen aus der Bevölkerung sollen dazu beitragen, dass Althengstett weitere große Schritte Richtung klimafreundliche Kommune machen kann. Das Ziel ist, auf Basis der gesammelten Vorschläge den jährlichen Kohlendioxid-Ausstoß im Ort zu reduzieren.

Ein echter Glücksfall für die Gemeinde ist das Engagement von Jürgen Arnold im genannten Arbeitskreis. Der Ingenieur ist für eine der größten US-amerikanischen Technologiefirmen tätig und berät nebenberuflich unter anderem Unternehmen weltweit, wenn es um Innovationen und speziell die intelligente Nutzung von Energie geht. Auf EU-Ebene hat er sich beispielsweise mit der Optimierung von Rechenzentren befasst. Der Althengstetter bringt sein Wissen und seine Erfahrung ehrenamtlich für das "Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept" ein. "Wir wollen unsere bisherige Arbeit optimal durch Bürgerengagement ergänzen. Dieses Thema geht jeden an, weil Energie den eigenen Geldbeutel und das Weltklima betrifft", betonen Arnold und Rathauschef Clemens Götz. Zudem sei jeder, ob er wolle oder nicht, durch gesetzliche Vorgaben – etwa bei Bauvorschriften – in den Klimaschutz eingebunden.

Die Bevölkerung, aber auch Handel, Gewerbe, Industrie und Dienstleister müssten für das große Ziel an einem Strang ziehen. "Der Gewerbe- und Handelsverein hat unser Vorhaben begeistert aufgenommen, zieht mit und will uns unterstützen", freut sich Arnold. Zudem seien bei der Infoveranstaltung am 27. Oktober in der Aula des Schulzentrums die Energieberater aus dem Landkreis mit einem eigenen Stand vertreten.

"Unser Klimaschutzkonzept ist noch ein sehr zartes Pflänzchen. Wir erhöhen jetzt die Schlagzahl und hoffen, dass es wächst", so Arnold, der ebenso wie Götz gespannt auf die Resonanz aus der Bevölkerung ist.