Die Althengstetter Erddeponie auf dem Heimberg hat nur noch wenig Platz für Erdablagerungen. Auf einem Teil wurden bereits junge Bäumchen gepflanzt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Nachbargemeinden helfen sich ab August gegenseitig aus

Von Bettina Bausch

Althengstett. Künftig wird der Erdaushub aus den Althengstetter Teilgemeinden Neuhengstett und Ottenbronn auf der Bad Liebenzeller Erddeponie "Hochholz" abgelagert werden. In diesem Zusammenhang werden in Althengstett die Gebühren für einen Kubikmeter Erde um 4,50 Euro erhöht.

Die Gäugemeinde hat seit Jahren eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen. Dies führt dazu, dass die bislang einzige Erddeponie der Kommune auf dem Heimberg an ihre Grenzen stößt. Eine neue Deponie ist jedoch nicht in Sicht. Doch wohin mit dem Erdaushub, der in Althengstett jährlich rund 10 000 Kubikmeter ausmacht?

Jetzt hat sich eine praktikable Lösung aufgetan. Die Stadt Bad Liebenzell hat im Gewann Hochholz im Stadtteil Unterhaugstett eine Erddeponie, auf der noch viel Aushub abgelagert werden kann. Verhandlungen führten zu einen öffentlich-rechtlichen Vertrag über die Mitbenutzung durch Althengstett vor. Er wird be- reits am 1. August in Kraft treten und die Möglichkeit zur Ablagerung von bis zu 25 000 Kubikmetern Erde geben.

Vertrag ausgehandelt

"Die Gemeinde Althengstett und ihre Einwohner haben für die Benutzung der Erddeponie die von Bad Liebenzell festgesetzten kostendeckenden Gebühren zu bezahlen", heißt es in dem Vertrag. Zudem enthält er eine Klausel, die der Stadt Bad Liebenzell ein Mitbenutzungsrecht einräumt, wenn in Althengstett wieder Kapazitäten in Form einer neuen Deponie zur Verfügung stehen.

Bei der jüngsten Diskussion im Gemeinderat zeigte sich, dass bei den Ratsmitgliedern keine einhellige Meinung besteht. Markus Schwarz erhob Bedenken.

"Bei uns ist noch genügend Kapazität vorhanden", bekräftigte er. Durch die Abmachung mit der Bäderstadt würden auf Jahre hinaus Laster mit Aushub hin- und her fahren. Dies sei in keinster Weise ökologisch.

Beim Vorschlag, dass nur die Ortsteile Neuhengstett und Ottenbronn die für sie nahegelegene Bad Liebenzeller Deponie benutzen sollten, kam der Begriff "Gerechtigkeit" ins Spiel. Bei der geplanten Lösung würden nämlich nicht alle Althengstetter gleich behandelt, zumal die Kosten auf der Bad Liebenzeller Deponie mit 14 Euro pro Kubikmeter derzeit um 4,50 Euro höher liegen als in Althengstett.

Der Althengstetter Gemeinderat stimmte dem vorgelegten Vertrag mit der Einschränkung zu, dass nur Neuhengstett und Ottenbronn die Deponie Hochholz nutzen sollen. Aushub aus dem Ortsteil Althengstett soll nach wie vor in der eigenen Deponie abgelagert werden können.

Um gleich hohe Deponiegebühren zu erreichen, werden die Althengstetter Gebühren denen von Bad Liebenzell angeglichen.