Die Gebührensätze für die Althengstetter Kindertagesstätten werden zum 1. Januar um satte 14 Prozent erhöht. (Symbolfoto) Foto: dpa

Gebühren in Althengstett angehoben. Eltern müssen künftig 14 Prozent mehr bezahlen. Mehreinnahmen für Familienzentrum gedacht.

Althengstett - Eltern von Kita-Kindern müssen in künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ab kommendem Jahr werden die Gebühren um rund 14 Prozent erhöht.

Dies beschloss der Althengstetter Gemeinderat mehrheitlich in seiner jüngsten Sitzung. Die Gemeinderäte Rüdiger Klahm (FDP) und Michael Läpple (UWV) stimmten dagegen. Ihr Ratskollege Albert Goldmann (CDU) enthielt sich der Stimme. "14 Prozent ist natürlich relativ viel. Ich habe auch schon mit den Elternvertretern gesprochen", unterstrich Bürgermeister Clemens Götz.

Anpassung in Schritten erwünscht

Von dieser Seite sei die Anregung gekommen, solche Anpassungen doch besser in kleineren Schritten vorzunehmen. Unter Gerechtigkeitsaspekten sei nämlich eine alle zwei Jahre vorgenommene Anpassung entschieden fairer.

Der Althengstetter Rathauschef verwies darauf, dass die Kommune mit ihren Gebühren derzeit deutlich unter den Empfehlungen der zuständigen Verbände liegt. Von diesen wird vorgeschlagen, 20 Prozent der Betriebskosten durch Elternbeiträge zu decken. Bei der Gäukommune sind dies jedoch nur 13 Prozent. Ein Grund für die sprunghafte Erhöhung ist die Tatsache, dass in den vergangenen fünf Jahren bei den Elterngebühren keinerlei Veränderungen vorgenommen wurden. Auch die deutlichen Gehaltserhöhungen bei den Erzieherinnen seien ein Grund für höhere Elternbeiträge, so Götz.

"Die Anpassung ist vom Grundsatz her keine gute Sache, aber man muss auch das Gesamtkonzept sehen. Wir als SPD-Fraktion stimmen nur zu, weil die Mehreinnahmen dem Familienzentrum zugute kommen", betonte Gemeinderat Lothar Kante.

Klahm meinte, es habe gute Gründe gegeben, fünf Jahre lang keine Gebührenveränderungen vorzunehmen. Die geschätzten 25.000 Euro Mehreinnahmen seien im Vergleich zu den 1,4 Millionen Euro, die die Gemeinde für ihre Kinder- gärten aufbringen muss, ein geringer Betrag. Die Gemeinde leiste sich derzeit mit dem Waldkindergarten einen Luxus. "Machen wir den doch zu", schlug das Ratsmitglied vor.

Mehreinnahmen für Familienzentrum gedacht

"Was ist uns eine familienfreundliche Gemeinde wert?", fragte Gemeinderat Thomas Schmidt. Der erzielte Mehr- wert komme ja letztlich allen Kindern zugute, meinte er mit Blick darauf, dass das Familienzentrum mit dem zusätzlichen Geld sein Angebot deutlich verstärken kann.

Auch Richard Dipper sah das mehr eingenommene Geld beim Familienzentrum gut angelegt. Diese Einrichtung sei ein Gesamtprojekt, das für alle hilfreich sein könne. Läpple bezweifelte dies. Er meinte, dass die Angebote des Familienzentrums nur denen zugute kämen, die es auch nutzen wollten.