Der Schaden, der bei einem Einbruch angerichtet wird, ist das eine. Die emotionale Belastung, die durch das Eindringen eines Fremden in die Privatsphäre eintritt, das andere. Wie man sich am besten vor Einbrechern schützt, wird der Bevölkerung in Neuhengstett und Simmozheim bei zwei Informationsabenden gezeigt. Foto: Archiv

Zahlreiche Einbrüche in Neuhengstett und Simmozheim. Menschen fühlen sich nicht sicher. Polizei setzt verstärkt auf Prävention.

Althengstett-Neuhengstett/Simmozheim - Die Bewohner von Neuhengstett und Simmozheim fühlen sich bereits seit mehreren Wochen in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Grund dafür ist eine Einbruchserie. Die Polizei setzt jetzt verstärkt auf Prävention.

Aus der jüngsten Kriminalstatistik geht hervor, dass das größte Sorgenkind des Kriminalkommissariats Calw derzeit neben dem dramatischen Anstieg bei den Ladendiebstählen die bereits 2013 festgestellte Zunahme von Wohnungseinbrüchen sind. Im ersten Quartal 2014 habe sich diese mit bereits 45 Fällen explosionsartig entwickelt, wie es bei der Jahrespressekonferenz der Kriminalpolizei hieß (wir berichteten).

"Seit Anfang Februar hat es in Neuhengstett und den umliegenden Gemeinden mehr als zwölf Einbrüche gegeben. Allein in Neuhengstett gab es seit dem 13. Februar sieben Einbrüche, zwei davon in unmittelbarer Nachbarschaft und einer bei Freunden", berichtet ein Einwohner der Waldensergemeinde, der anonym bleiben will. "Als unsere direkten Nachbarn in Urlaub waren, haben wir nach deren Haus gesehen, die Blumen gegossen und den Briefkasten geleert. Eines Morgens ist meine Frau rüber und hat entdeckt, dass eingebrochen wurde", erzählt der Neuhengstetter. Seither würden er und die Betroffenen, mit denen er sich unterhalten habe, sich nicht mehr wirklich sicher fühlen. Er begrüßt es sehr, dass die Polizei nun Informationsveranstaltungen zum Thema Einbruchschutz anbietet, hält darüber hinaus aber eines für enorm wichtig: "Wir müssen alle sensibler für das Thema werden und können uns als Nachbarn gegenseitig helfen, indem wir verdächtige Fahrzeuge oder Personen bei der Polizei melden", sagt der besorgte Einwohner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Calw bietet die Informationsveranstaltungen gemeinsam mit der jeweiligen Gemeindeverwaltung am Freitag, 11. April, ab 19 Uhr in der Neuhengstetter Festhalle und am Dienstag, 15. April, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Simmozheimer Rathauses an. Der Eintritt ist an beiden Abenden frei. Ansprechpartner ist der Leiter der Beratungsstelle, Kriminalhauptkommissar Wolfgang Koesling.

Die Zuhörer werden erfahren, wie man durch sein eigenes Verhalten und den Einsatz geeigneter Technik sein Haus, seine Wohnung oder seine Geschäftsräume sicherer machen kann. Tipps und Informationen für richtiges Verhalten werden in Kurzfilmen präsentiert.

Außerdem wird auf das Angebot einer kostenlosen, individuellen und produktneutralen Sicherheitsanalyse für die eigenen Räumlichkeiten aufmerksam gemacht.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe setzt man derzeit verstärkt auf Präventionsarbeit. Es habe sich gezeigt, dass viele Einbruchsversuche erfolglos beendet werden, wenn Haus- und Terrassentüren mehr Widerstand leisteten als von den Tätern erwartet, wie bei der Jahrespressekonferenz erläutert wurde.