Revierförster Jürgen Martinek (links) und Althengstetts Bürgermeister Clemens Götz pflanzten gestern eine Traubeneiche. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Althengstetter Allee "Baum des Jahres" um Traubeneiche erweitert / Exemplare werden bis zu 1000 Jahre alt

Von Annette Selter-Gehring

Althengstett. In der Allee "Baum des Jahres" im Unteren Wald in Althengstett pflanzten gestern Bürgermeister Clemens Götz und Frostrevierleiter Jürgen Martinek den Baum des Jahres 2014, eine Traubeneiche.

Damit finden sich entlang des Spazierwegs und der flankierenden, 2,3 Kilometer langen Finnenbahn hinter dem Wanderparkplatz und der Gaststätte "Trollinger" alle seit 1989 ausgewiesenen Bäume des Jahres.

Auf einheitlich gestalteten Infotafeln finden Passanten alles Wissenswerte zu der jeweiligen Baumart. Neben Spaziergängern, Joggern, Nordic Walkern und Radfahrern kommen immer wieder auch Schulklassen sowie andere Gruppen, um sich entlang der Baumallee über die Vielfalt der heimischen Gehölze zu informieren. "Zusammen mit dem neu eingerichteten Bienenlehrpfad, ist das ein schönes und interessantes Ensemble", so Bürgermeister Götz, der die Baumpflanzaktion jedes Jahr tatkräftig begleitet.

Der erste Baum des Jahres 1989 war die Stieleiche. Selbst Fachleuten fällt die Unterscheidung der beiden Arten schwer. Mit der Traubeneiche, lateinisch Quercus petraea bezeichnet, wurde in diesem Jahr eine heimische Laubbaumart ausgewählt, die mit 500 bis 800 Jahren eine der höchsten Lebenserwartungen hat (siehe "Info").

Einzelne Exemplare können sogar mehr als 1000 Jahre alt werden. Die Traubeneiche ist in Hügel- und Gebirgslagen verbreitet. Sie gehört neben Buche und Stieleiche zu den flächendeckendsten Laubgehölzen Mitteleuropas.

Gefördert und damit weit verbreitet wurde die Eiche bereits im Mittelalter, als ihre Früchte, die im September und Oktober reifen, zur Schweinemast verwendet wurden. Begehrt war das Holz in früheren Jahrhunderten im Schiffsbau. Bis heute ist Eichenholz wegen seiner Festigkeit sowie Beständigkeit eines der gefragtesten einheimischen Hölzer und hat als "Eiche rustikal" eine ganze Stilrichtung in deutschen Wohnzimmern begründet.

Die Traubeneiche, lateinisch Quercus petraea, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen in der Familie der Buchengewächse. Die Art wächst als sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von 25 bis 30 (maximal 40) Meter und Stammdurchmesser bis zu zwei Meter erreicht. Durch ihre kräftige Pfahlwurzel ist sie sturmfest. Wie die Stieleiche bildet die Traubeneiche Johannistriebe. Ihr Höchstalter liegt bei 800 bis 1000 Jahren. Die Baumkrone ist auf geradem Stamm hoch gewölbt mit strahlenförmig abgehenden Ästen, die viel gerader als bei der Stieleiche sind. Die Baumkrone ist lockerer als bei der Stieleiche, und die Belaubung ist gleichmäßiger verteilt. Die Rinde ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, später wird eine dicke, tief längsrissige, graubraune Borke gebildet. Die Rinde der Zweige ist dunkelgrau, teilweise gerötet und grau bereift. Die Knospen sind groß, eiförmig und vielschuppig und sitzen an den Triebenden gehäuft. Jede Knospenschuppe ist hell orangebraun mit einer dunkelbraunen Spitze.