Mit lobenden und dankbaren Worten verabschiedete Laienvorsitzender Manfred Rose (links) Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin aus der Kirchengemeinde Ottenbronn. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Verabschiedung: Klaus Dietrich Wachlin hat als korrekter und konsequenter Menschen Spuren hinterlassen

Aus dem aktiven Dienst hat sich Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin bereits seit einigen Monaten zurückgezogen. Offiziell wurde er nun in Gottesdiensten in Neuhengstett und Ottenbronn verabschiedet.

Althengstett-Neuhengstett-Ottenbronn. Für den passionierten und streitbaren Geistlichen schloss sich der berufliche Kreis mit dem Lied "Befiehl du deine Wege", das all seine Amtseinführungen und Verabschiedungen als Pfarrer begleitete. "Der Ruhestand bekommt mir ausgesprochen gut", so Wachlin beim Verabschiedungsgottesdienst in der evangelischen Kirche in Ottenbronn, der vom örtlichen Posaunenchor musikalisch umrahmt wurde.

Parallel unter anderem als Publizist tätig

Bevor Wachlin 1973 begann, in Göttingen Theologie zu studierten, hatte er bereits Sozialwissenschaften studiert und in diesem Fach eine Zwischenprüfung abgelegt. Zum Pfarrer ordiniert wurde er 1981 in Gerdau. 1985 übernahm er als Studentenpfarrer und Heimleiter eine Stelle in Clausthal. Sein Interesse an gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und die Fähigkeit zum komplexen Denken und Formulieren, setzte Wachlin als Direktor für Diskurs und Öffentlichkeitsarbeit an der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg von 1996 bis 2003 ein. Nach einer Übergangszeit übernahm Wachlin im Sommer 2003 die Pfarrstelle der beiden Kirchengemeinden Neuhengstett und Ottenbronn und war parallel dazu freiberuflich als Moderator, Referent, Berater und Publizist tätig.

Manfred Rose, Laienvorsitzender des Kirchengemeinderats Ottenbronn, betonte im Rahmen des Gottesdienstes, dass er es gerne gesehen hätte, wenn Wachlin noch bis zum Ende der Lutherdekade im Herbst 2017 sein Amt ausgefüllt hätte. Die Entscheidung des Oberkirchenrates sei, so Rose, für ihn nicht einsichtig. "Wir haben auch heute wieder einen mutigen, tatkräftigen und wortgewaltigen Pfarrer erlebt", so Rose im Anschluss an die Predigt Wachlins, der keine kirchen- und gesellschaftspolitischen Fragen gescheut und ein "unverwechselbares Profil" gezeigt habe.

"Sie haben Spuren hinterlassen", betonte Rose, der Wachlin als einen "klaren, korrekten und konsequenten" Menschen beschrieb. In einem kurzen Rückblick erinnerte Rose an rund 1300 Gottesdienste, 300 Konfirmanden, Bauvorhaben, Gemeindeentwicklungsprozess, die Arbeitsfelder Diakonie und Erwachsenenbildung, die Einführung des Umweltzertifikats "Grüner Gockel", effiziente Umstrukturierungen der Arbeit des Kirchengemeinderats sowie die zahlreichen geistlichen Impulse in Gottesdiensten und Projekten der Gemeinde. "Sie haben dazu beigetragen, dass wir organisatorisch und wirtschaftlich gut dastehen und sie haben mit uns gelebt und geglaubt", resümierte der Laienvorsitzende.

Pfarrer gibt den Dank zurück

In seinem Schlusswort dankte Klaus Dietrich Wachlin im Gegenzug den Mitgliedern der Kirchengemeinde: "Ohne eine Gemeinde, die in Gottesdienste und zu Veranstaltungen kommt, und Mitarbeiter, die Ideen aufgreifen und umsetzen, geht es nicht." Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Besucher Gelegenheit, sich bei einem Ständerling im Foyer der Kirche persönlich dem Pfarrer und seiner Frau Elke zu verabschieden.