Ab kommenden Dienstag ist in Althengstett ein Bürgerauto im Einsatz. Foto: Selter-Gehring Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Initiative des Seniorenrats umgesetzt / Keine Konkurrenz zum ÖPNV / Krankenpflegeverein stellt Fahrzeug

Ab Dienstag, 14. März, fährt in Althengstett, seinen Teilorten und den Nachbargemeinden ein Bürgerauto.

Althengstett. Initiiert wurde die Idee vom Seniorenrat der Gäugemeinde, der rund ein Dutzend ehrenamtliche Fahrer für das Projekt gewinnen konnte. Logistisch und organisatorisch steht der Krankenpflegeverein (KPV) Verwaltungsraum Althengstett als Partner zur Seite. "Wir haben schon vor rund fünf Jahren erste Versuche für ein Bürgerauto unternommen", so Ernst Hempel, Vorsitzender des Seniorenrats. Gespräche mit ähnlichen Initiativen in Bad Liebenzell und Oberreichenbach folgten, doch es fehlten ein Fahrzeug und auch ein Partner, der die Anfragen und Einsätze koordiniert.

KPV-Zentrale leitet Anrufe an Fahrer weiter

Ein Auto stellt nun der Krankenpflegeverein aus seinem Fuhrpark zur Verfügung. Das Fahrzeug ist ausreichend groß und wird im Alltagsbetrieb für die Beförderung im Rahmen der Betreuungsgruppen in den Gemeinden des Verwaltungsraums eingesetzt. "Da gibt es Standzeiten, die genutzt werden können", so Rüdiger Scheffelmaier, Geschäftsführer des KPV. Darüber hinaus steht eine Mitarbeiterin in der Zentrale des KPV zur Verfügung, um telefonische Anfragen entgegen zu nehmen und an die Fahrer weiterzuleiten.

Hinweise auf Busverbindungen

Hier wird auch geprüft, ob der angemeldete Fahrtwunsch tatsächlich durchgeführt werden kann. "Das Bürgerauto ist keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs", betonte Bürgermeister und KPV-Vorsitzender Clemens Götz beim Startschuss für die ehrenamtliche Initiative. Wenn also zeitgleich oder innerhalb von 30 Minuten vor oder nach der gewünschten Fahrt eine zumutbare Busverbindung möglich wäre, wird die Fahrt mit dem Bürgerauto abgelehnt. Als besonderer Service wird der Fahrgast auf die möglichen ÖPNV-Verbindungen hingewiesen. Ausnahmen werden für Personen mit Einschränkungen wie beispielsweise einer Gehbehinderung oder auch beginnender Demenz gemacht.

Hempel und seine Mitstreiter sind sicher, dass es einen Bedarf für das Bürgerauto Althengstett gibt. Ob und in welchem Umfang es aber letztlich angenommen wird, müsse sich zeigen.

Bürgermeister Götz verwies darauf, dass es zwar in Richtung Weil der Stadt und Calw sehr gute Busverbindungen gebe, aber beispielsweise die Strecke nach Gechingen nur im Schülerverkehr bedient werde. "Da ist das Bürgerauto nicht nur für ältere Menschen eine Möglichkeit, sondern auch für Eltern, die beispielsweise zum Kinderarzt wollen", so Götz.