Das Kammerorchester Altensteig stimmt in der Stadtkirche auf die Adventszeit ein. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Gerd Uwe Klein intoniert mit Kammerorchester und Bläsern Peteris Vasks’ "Vox Amoris"

Gemeinsam mit dem Kammerorchester und Mitgliedern des Posaunenchors intonierte Gerd Uwe Klein in der Altensteiger Stadtkirche das Violinkonzert "Vox Amoris".

Altensteig. Beim Konzertabend läuteten Posaunen und Trompeten die Vorweihnachtszeit ein. Gemeinsam mit dem Altensteiger Kammerorchester stand Musik seit dem 17. Jahrhundert bis heute auf dem Programm in der gut gefüllten Stadtkirche.

Während vor den Toren die Händler ihre Waren an den Holzbuden des Weihnachtsmarktes anboten und die Menschenmassen sich durch die Gassen des Markttreibens schoben, erklangen im Inneren des Gotteshauses Klangwelten der besonderen Art.

Die Fantasie und Love-Story für Violine und Streichorchester des zeitgenössischen lettischen Komponisten Peteris Vasks "Vox Amoris" entführte die Zuhörer durch die von Landschaften Lettlands inspirierten Klänge, Harmonien und deren Spiritualität.

Interpretiert wurde das mehr als 20 Minuten dauernde Werk von Gerd Uwe Klein auf der Violine. Er ist bekannt als Initiator des Landesjugendbarockorchesters und als Konzertmeister bei Aufführungen der Christophorus-Kantorei.

Der aus Lettland stammende Peteris Vasks wollte mit seiner im Herbst 2008 begonnenen und im Frühjahr 2009 beendeten Komposition "Vox Amoris" die Boschaft über die größte Macht der Welt verdeutlichen. Demnach ist die Liebe für ihn das, was immer war und sein wird, solange es Menschen gibt.

Das einsätzige Werk begann ganz sanft mit einem leisen Streicher-Tremolo, entwickelte sich stärker und wurde zunehmend stürmisch, durchströmte den Raum mit teils schwermütigen und getragenen Stimmungsschwankungen. Die Solovioline erschien suchend und fragend, bis sie in einer ausgedehnten Melodie, begleitet von sanften Orchestertönen erblühte, die sich langsam, aber intensiv zu einer Heftigkeit entwickelten und in einem breiten Fluss mündeten. Inspiriert von sanftem Wind über Lettland, dezent, in beinahe ästhetischer Schönheit, war die Naturverbundenheit von Vasks, deren volle Harmonie und Spiritualität zu spüren. Das Stück endete in einer melancholisch hellen Stimmung.

Peteris Vasks glaubte, dass er mit der Solovioline und dem Streichorchester die beste Wahl für eine musikalische "Love-Story" getroffen hatte und davon konnten sich die Besucher in der Stadtkirche überzeugen.

Pfarrer Klaus-Peter Lüdke hatte die Moderation des Abends übernommen, deren Hauptanteil eingebettet war in Teile aus der Streicherserenade des tschechischen Komponisten Leos Janacek mit adventlicher, barocker Doppelchörigkeit des Kammerorchesters und Mitgliedern des Posaunenchors der Stadtkirche unter der Leitung von Renate Harr und Jutta Hay.

Das Publikum reagierte voller Begeisterung auf eine wunderschöne Einstimmung in die Adventszeit und applaudierte bereits nach "Vox Amoris" ausdauernd. Die Freude über den gelungenen Konzertabend zeigte sich schließlich auch im ausgedehnten Schlussapplaus.