Manfred Keller (links) bleibt Tälesschultes und Tobias Waidelich sein Bittl. Höhepunkt der Täleskirbe im Sportheim war der Auftritt von Kabarettist Jörg Beirer (rechts). Für musikalische Unterhaltung sorgte Monika Ratzka. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Täleskirbe: Manfred Keller als Tälesschultes bestätigt

Altensteig. "Wer will, dass Manfred Keller ein weiteres Jahr Tälesschultes von Altensteig bleibt?" Da flogen die Hände im Sportheim nur so in die Höhe. Ebenfalls wiedergewählt wurde sein "Bittl" Tobias Waidelich. Er hatte an diesem Abend einen weiteren Grund zur Freude: Beim traditionellen Schinkenschätzen verfehlte er das Gewicht nur ganz knapp und durfte das Rauchfleisch als Belohnung mit nach Hause nehmen.

Am dritten Samstag im Oktober bestimmen die Einwohner des Unteren Altensteiger Tales, wer für ein Jahr ihr Oberhaupt sein soll. Seit 1999 ist "Manne" Keller in Amt und Würden.

Einen Gegenkandidaten hat es nie gegeben - warum auch, sorgt der Chef der Tälemer Fackler doch dafür, dass der alte Brauch nicht ausstirbt. Unter seiner Führung wird jedes Jahr am Heiligen Abend zum Geläut der Kirchen auf dem Hellesberg ein kunstvoll aufgeschichteter, acht bis neun Meter hoher Holzhaufen in Brand gesteckt.

Vor der Wahl gibt es jedes Mal ein Unterhaltungsprogramm. Monika Ratzka kommt mit ihrem Ein-Mann-Orchester extra aus Meßstetten angereist. Wer mit dem Hammer einen Nagel als erster bis zum Kopf in den Holzklotz schlägt, erhält vom Wettbewerbsgegner einen Schnaps spendiert.

Beim Schinkenschätzen hatte sich diesmal Holger Reichert zu früh gefreut. Zwar erriet er das tatsächliche Gewicht von 1474 Gramm relativ genau, musste aber Tobias Waidelich den Sieg überlassen, der nur sieben Gramm daneben lag.

Ein Höhepunkt der Täleskirbe war der Auftritt von Jörg Beirer. Der Musik-Kabarettist hat inzwischen seine vierte CD mit dem Titel "S’ isch halt so" veröffentlicht und sang zur Gitarre selbstverfasste, schwäbische "Lumpenlieder". Außerdem unterhielt er die Gesellschaft mit Witzen, Schnurren und Wortspielereien. Nach der Wahl zum Schultes erzählte Keller, was man alles unternommen hatte, vom Stand beim Altensteiger Weihnachtsmarkt bis zur Beteiligung an Elfmeter-Turnieren in Überberg und Spielberg und einem dreitägigen Ausflug nach Zwiefalten.

Längst habe auch das Sammeln und Schlitzen von Holz für das Heilig-Abend-Fackeln begonnen. Am 28. Dezember will man mit dem Bus zum "Triberger Winterzauber" fahren. Traditionell wird bei der Täleskirbe zu später Stunde der diesmal von Frauen der TSV-Fußballabteiling gebackener Kuchen verteilt.