Xandra dela Cruz (von links), Harald Rauch, Reynalyn Baculi, Jose Ruel Rabin und JMS-Geschäftsführer Benjamin Finis sind mit einer Delegation von den Philippinen unterwegs, um den zahlreichen Spendern in der Region zu danken. Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Delegation von den Philippinen dankt Spendern aus der Region für die Unterstützung nach Taifun "Haiyan"

Von Matthias Buchner

Altensteig. Nach der schweren Erdbebenkatastrophe sind die Augen der Welt auf Nepal gerichtet. Auch das Jugend-, Missions- und Sozialwerk Altensteig (JMS) nutzt seine Infrastruktur vor Ort, um zu helfen. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass vor gerade einmal anderthalb Jahren der Taifun "Haiyan" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern große Teile der Philippinen verwüstete. Dort konnte die JMS-Organisation Christ for Asia (CfA), ein Straßenkinderdienst in Cebu, dank ihrer Kontakte der notleidenden Bevölkerung helfen. Derzeit ist eine zwölfköpfige Christ-for-Asia-Delegation von den Philippinen im Nordschwarzwald unterwegs, um den vielen Spendern für ihre Unterstützung zu danken.

"Seither konnten wir immerhin um die 1000 Häuser wieder aufbauen", sagt CfA-Gründer Harald Rauch, der "per Zufall" einen Tag vor "Haiyan" auf den Philippinen eintraf. Dabei habe man sich vor allem um die Beschaffung des nötigen Materials gekümmert und die Menschen anschließend in die Wiederaufbau-Arbeiten eingebunden, "um klar zu machen, dass sie keine Almosen-Empfänger sind, sondern selbst etwas gegen ihre Notlage getan haben". Dass Rauch die Philippinen seit 25 Jahren kennt und auf einen Stab örtlicher Mitarbeiter – derzeit sind in Cebu 51 Menschen für CfA tätig – zurückgreifen konnte, war dabei von unschätzbarem Wert: "Wir konnten unsere Kontakte nutzen, so dass Korruption kein Thema war", erklärt der CfA-Gründer, "und weil es nicht der erste Taifun war, den wir erlebten, wussten wir auch, was am dringendsten benötigt wird und wo wir es bekommen."

Mit der Gruppe von den Philippinen ist auch Xandra dela Cruz nach Deutschland gekommen. Die junge Frau "war das jüngste Straßenkind, das wir bei Christ for Asia jemals aufgenommen haben", berichtet Harald Rauch. Weil ihre Mutter selbst obdachlos war, lebten auch Xandra und ihre beiden älteren Geschwister auf der Straße, bis sie bei einer Essensausgabe CfA-Mitarbeitern auffielen. Heute studiert die 20-Jährige im fünften Semester Musik, und auch ihr Bruder und ihre Schwester leben in geordneten Verhältnissen. Deutschland gefalle ihr gut, sagt Xandra dela Cruz, auch wenn – vor allem bei ihrer Ankunft – das Wetter und das Essen gewöhnungsbedürftig gewesen sei.

Jose Ruel Rabin arbeitet seit 1993 auf den Philippinen für Christ for Asia. Ihm ist es wichtig, den Spendern aus dem Schwarzwald für ihre Unterstützung zu danken, denn sie hätten die Hilfe vor Ort erst ermöglicht. Und so besuchten die Mitglieder der Delegation in den vergangen Wochen rund 30 Orte, informierten über die Katastrophe und die Hilfsmaßnahmen. Am Pfingstsonntag, 24. Mai, findet im Festsaal von JMS Altensteig ein Familienfest mit dem Philippinen-Team statt. Beginn ist um 17 Uhr.