Hermann Unsöld zeigt in seinem Vortrag bauliche Entwicklungen und Perspektiven der Stadt auf. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Montagsakademie Altensteig befasst sich mit "Heimat im Umbruch"

Von Manfred Köncke

Altensteig. "Heimat im Umbruch" – mit diesem Thema beschäftigt sich die Montagsakademie in ihrem neuen Programm. In Vorträgen, einer Gesprächsrunde und anhand von historischen Aufnahmen werden die Geschichte und die Zukunft Altensteigs beleuchtet.

Hans-Dieter Frauer erinnert an eine "bewegte Reformationszeit", als die damals badische Stadt mehrheitlich den evangelischen Glauben annahm. Ruhestandspfarrer Thomas Essrich geht der Frage nach, wie es Zugezogenen früher in Altensteig ergangen ist und wie sie heute in der 10 500 Einwohner zählenden Kommune leben. Heimatforscher Oskar Wössner unternimmt eine bebilderte Reise durch das vergangenen Jahrhundert, Bauamts-Chef Hermann Unsöld zeigt den Wandel im Stadtbild auf, und Diakonie-Geschäftsführer Bernd Schlanderer richtet den Blick auf soziale Probleme.

Eröffnet wird die ökumenische Reihe am Montag, 20. Oktober, um 15 Uhr im katholischen Gemeindehaus mit einem Vortrag von Hans-Dieter Frauer aus Herrenberg. Der Kirchenhistoriker beschäftigt sich mit den Auswirkungen, als die damals badische Stadt Altensteig im Mittelalter den evangelischen Glauben annahm. Ruhestandspfarrer Thomas Essrich ist ein "Reingeschmeckter". Um ihn geht es am 10. November aber nicht, sondern um rund 1000 Bürger der Stadt – Flüchtlinge, Migranten, Spätaussiedler – die auf der Suche nach Arbeit, Wohnraum und Frieden in Altensteig gelandet sind und dort teilweise ihren Altersruhesitz haben. Während des Gesprächsnachmittags unter seiner Leitung kommen Zugereiste – wie der Niederländer Pieter de Jong und die Spätaussiedlerin Nina Wietmeier – zu Wort, aber auch Alteingesessene, wie der Metzgermeister Hermann Brenner.

"Altensteig ist eine Reise wert", sagt der frühere Rektor der Hohenbergschule. Belegen will Oskar Wössner das am 8. Dezember mit Bilddokumenten aus dem vergangenen Jahrhundert. Er zeigt aber auch Entwicklungen auf, zum Beispiel im Stadtzentrum.

Welches Gesicht bekommt die Stadt? fragt Stadtbaumeister Hermann Unsöld am 26. Januar. Treffpunkt ist nicht, wie sonst üblich, im katholischen Gemeindehaus, sondern in der Poststraße 68. Seit 34 Jahren lebt Unsöld, der Ende des Jahres in Pension geht, in Altensteig und hat die Veränderungen im Erscheinungsbild hautnah miterlebt und mitgestaltet.

"Altensteig aus der Sicht von unten" überschreibt Bernd Schlanderer seinen Vortrag am 2. Februar. Der Geschäftsführer des Diakonieverbands im Landkreis Calw weiß aufgrund langjähriger Erfahrung, "wie es den Betroffenen im wahren Leben geht", wenn Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme, Schulden, psychische und körperliche Erkrankungen aufs Gemüt drücken.

Die Veranstaltungen der Montagsakademie beginnen immer um 15 Uhr. Nach der Vorstellung des jeweiligen Redners durch Wolfgang Frankholz und dem Referat wird eine Kaffeepause eingelegt, anschließend bleibt Zeit zur Diskussion. Veranstalter sind die evangelische und katholische Kirchengemeinde in Altensteig, der Stadtseniorenrat 60plus und zwei Bildungswerke.