Das Altensteiger Vokalensemble "Sixpack" hatte das Publikum in der Remigiuskirche auf seiner Seite. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Vokalensemble "Sixpack" gibt grandioses Konzert in Altensteig / Band existiert bereits seit zehn Jahren

Von Maria Kosowska-Németh

Altensteig. Mächtig stolz ist die Stadt auf ihre jugendliche Christophorus-Kantorei, denn jedes ihrer Konzerte zieht wahre Publikumsscharen an. Chorleiter Michael Nonnenmann vermittelt die Gesangskunst an seine Schützlinge so wirksam, dass viele der Musik treu bleiben, auch lange nach dem Abitur, wie Sixpack.

Das Vokalensemble mit mehr als zehn Jahre Tradition ist ein Paradebeispiel für diese wertvolle Nachhaltigkeitsarbeit. 2004 gründeten die sechs jungen Männer eine feste, sechsstimmige Gruppe. 2007 gewannen sie bereits, allerdings in abgespeckter Besetzung, den ersten Preis beim "Jugend musiziert" – Bundeswettbewerb in Nürnberg. Mittlerweile singen Andreas Aldinger, Jens Dirlewanger, Dominik Rais, Benjamin Schaber und Benjamin Simmance zu fünft als "100 % a Capella" – Formation. Sie haben inzwischen vier CDs aufgenommen, parallel dazu studierten sie außerdem ein sakrales Repertoire ein.

Bei ihrem Auftritt in Altensteigdorf, war die Remigiuskirche – zur Überraschung und Freude der Heimspieler – beinahe überfüllt und von vornherein geizte die Fangemeinde nicht mit Applaus.

Mit geistlichem "Heilig, heilig, heilig" von Franz Schubert, dann einem Renaissance-Madrigal und dem "Laudate omnes gentes" (Taizé) setzte das Quintett einen geistlichen Eingangs-Akzent und ehrte somit indirekt ihren ehemaligen Dirigenten Nonnenmann.

Mehrmals machten die Sänger kurze musikalische Ausflüge in ihre Altensteiger Jugendjahre ("Fields of Gold", "Only You") und ließen über längere Strecken ihre gemeinsame, zehnjährige Vergangenheit mit Songs von Robbie Williams oder Leonard Cohen Revue passieren. Ein reichhaltiges Programm bescherte dem Publikum ein Déjà-vu-Erlebnis mit unterhaltsamer Musik – und mit alten Bekannten.

Sixpack präsentierte sich als ein geschlossenes, gut ausgebildetes Ensemble mit Hang zum "Fetzigen". Hinter dem scheinbar sorglosen, meist leicht zugänglichen Gesang, verbarg sich aber eine ganze Palette raffinierter technischer Tricks, die den rhythmischen Puls prägten und die Musik mit illusorisch klingenden, geradezu instrumentalen Merkmalen ausschmückten. Bemerkenswert war insbesondere die präzisen Dreiklang-Nachschläge in "Only You".

Sowohl die allgemeine Gesangsqualität als auch eine musikalische Sensibilität der Sänger bestimmten das Gesamtprogramm, ihre szenischen Vorzügen – Leichtigkeit, Witz und mimische Einlagen – vervollständigten das bunte Konzertmosaik.

Trotz allen lokalen Sympathien galt die Publikumsgunst in erster Linie der unumstrittenen Gesangsleistung der ehemaligen Gymnasiasten. Der frenetische Schlussbeifall im Stehen rührte und entwaffnete die Sänger zugleich, mehr als zwei Zugaben konnten die Zuhörer jedoch nicht bewirken.