"Wir hängen alle an der Nadel", sagen die stickbegeisterten Damen – Monika Ochs (von links), Christina Kugel, Gerda Ilmberger und Margarete Grandjot – im Scherz. Gemeinsam mit weiteren Mitstreiterinnen zeigen sie ihre Handarbeiten im Wildberger Heimatmuseum. Foto: Buchner Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachtsausstellung: Wildberger Handarbeitsgruppe zeigt zwei Monate lang Beispiele ihres Schaffens

"Echt Handarbeit – kunstvolle Stick- und Strickarbeiten" lautet der Titel der Weihnachtsausstellung im Wildberger Heimatmuseum, die in diesen Tagen aufgebaut wird und dort gut zwei Monate lang besichtigt werden kann.

Von Matthias Buchner

Wildberg. Seit etwa 20 Jahren treffen sich rund zehn Frauen aus Wildberg – "und ein Quotenmann", wie Margarete Grandjot betont –, um ihrem Hobby nachzugehen: dem Sticken. Zunächst war das Wildberger Handarbeitslädle das Zentrum ihrer Leidenschaft, seit dieses vor etlichen Jahren geschlossen wurde, pilgern die Damen und der Herr nach Kuppingen, wo Margarete Grandjot ein Stickatelier betreibt, Kurse anbietet und Interessierte berät und schult.

Grandjot wurde vom Stickvirus infiziert, als sie vor mehr als drei Jahrzehnten bei einem Museumsbesuch im hessischen Ziegenhain einer betagten Dame zuschaute, die die Technik der Schwälmer Stickerei vorführte. Seither hat sie zahlreiche Kurse besucht, ein Intensivstudium absolviert und schließlich selbst Kurse gegeben – auf der Schwäbischen Alb ebenso wie in Island, in Südafrika und in Italien.

Die Wildberger Gruppe trifft sich zehnmal im Jahr – fünfmal im Frühjahr, fünfmal im Herbst. Bei den Zusammenkünften werden neue Entwürfe und Ideen besprochen, aber auch eventuell auftauchende Schwierigkeiten bei einem Projekt gemeinsam gelöst.

Bei den Treffen werden neue Projekteund Ideen besprochen

Dem unbedarften Besucher der Ausstellung dürfte zuerst auffallen, was für ein weites Feld die Stickerei doch ist: Es gibt unzählige unterschiedliche Techniken. Manche – wie die Hardanger oder die Schwälmer Variante – verweisen auf die Region, in der sie entstanden sind. Eine spezielle Nordschwarzwälder Technik sei ihr nicht bekannt, räumt Margarete Grandjot ein. Elke Bantle vom Arbeitskreis für Museum und Heimatgeschichte Wildberg vermutet den Grund dafür in der pietistischen Prägung der Gegend – Verzierungen an Kleidung oder Haushaltstextilien seien da eher weniger gefragt gewesen.

Den Kontakt zwischen den Stickerinnen und dem Museums-Arbeitskreis stellte Margarete Baumgärtner her. Und weil der Winter traditionell die Zeit der Handarbeit ist, war das Motto für die diesjährige Weihnachtsausstellung gefunden. Drapiert in Vitrinen und auf einem großen Tisch, findet man am Eingang der Dauerausstellung im Wildberger Museum nun Tischdecken, Kissenbezüge und dergleichen mehr, alles in den unterschiedlichsten Techniken bestickt. Dazwischen sind auch einzelne Strickarbeiten zu sehen.

Die Ausstellung kannbis Ende Januarbesichtigt werden

Die Ausstellung "Echt Handarbeit – kunstvolle Stick- und Strickarbeiten" beginnt offiziell am 29. November und kann bis 31. Januar im Wildberger Heimatmuseum besichtigt werden.