WVR-Projekt: Achtklässler organisieren Weihnachtsmarkt
Altensteig. Sie haben Teig zubereitet, Brötchen belegt, Früchte gespießt und darauf geachtet, dass auch für Muslime etwas im Angebot ist. Die Klasse 8a der Altensteiger Friedrich-Boysen-Realschule hat für ihr WVR-Projekt (Wirtschaft,Verwalten, Recht) einen Weihnachtsmarkt im Schlosshof organisiert. Entgegenkommenderweise ließ der Städtische Betriebshof sieben Holzhütten vom Altstadt-Weihnachtsmarkt stehen, und die Stadtwerke sorgten für den notwendigen Strom.
Die 24 Jungen und Mädchen der 8a hatten im Vorfeld unter Leitung ihres Betreuunglehrers David Gerken einiges zu besprechen. Wer sitzt an der Kasse? Wer kümmert sich um den Verkauf von 200 Fruchtspießen und 200 Leberkäsewecken, wer rührt den Teig für 700 Portionen Waffeln an, backt sie auf dem Eisen aus und bestreut sie mit Puderzucker? Wer ist für die Getränke zuständig? Für die muslimischen Schüler wurden Brötchen mit Sucuk (eine kräftig gewürzte Rohwurst aus Rind- und Lammfleisch) belegt.
Um den Absatz der Speisen brauchte sich die 8a keine Sorgen zu machen, an diesem Vormittag fiel der reguläre Unterricht weitgehend aus. Zuerst besuchten die Klassen fünf bis sieben den Adventsgottesdienst in der evangelischen Stadtkirche und pilgerten anschließend die Stufen zum Alten Schloss hinauf. Nach der zweiten Morgenfeier stießen die Klassen acht bis zehn dazu. Der Erlös der Aktion geht zu 50 Prozent an die Stiftung für krebskranke Kinder in Tübingen und zu 50 Prozent in die Klassenkasse der 8a zur Finanzierung von Ausflügen.
Das WVR-Projekt ist seit vielen Jahren Teil des Unterrichts an der Friedrich-Boysen-Realschule Altensteig. Rektor Klaus Ramsaier sagt dazu: "Dadurch lernen die Schüler ein wirtschaftliches Thema aufzugreifen, die Durchführung zu realisieren und die Zulässigkeit zu überprüfen." WVR sei eben alles andere als nur die Abkürzung von "Wir verkaufen Rostbratwürste".