In der Maske erhielten Martin Spreng (rechts) und Karl Kirgis ein mittelalterliches Aussehen. Foto: Flößerzunft Foto: Schwarzwälder-Bote

Flößerzunft Oberes Nagoldtal wirkt bei Filmproduktion mit

Altensteig. Mit geschminkten wettergegerbten Gesichtern und zerklüfteten Gebissen waren Flößer aus dem Oberen Nagoldtal bei Filmaufnahmen am Schluchsee. Dort wurde ein Teil der Filmneuauflage von "Das Kalte Herz" gedreht. Der erste Film über das Märchen von Wilhelm Hauff war die legendäre erste Farbproduktion der DEFA im Jahr 1950. Der inzwischen aufgearbeitete Film kann wieder auf DVD erworben werden.

Inhaltlich ist das Kunstmärchen in seinen Aussagen immer noch aktuell. Deshalb wurde 2013 für das Fernsehen eine neue Fassung gedreht. Nach Meinung der Kritiker schlug "Das kalte Herz" in dieser Version aber lauwarm. Nun dreht die Gesellschaft "Das Kalte Herz GmbH &Co KG" mit Sitz in Halle einen neuen Kinofilm. Dieser soll aber mehr im Mittelalter spielen und auch das Fantasy-Genre bedienen.

Schon im Vorfeld waren Fernsehleute bei der Monhardter Wasserstube, um sich bei den Flößern über ihre Arbeit zu erkundigen und deren Werkzeuge kennen zu lernen. Flößerzunft-Vorsitzender Martin Spreng wurde zum Berater ernannt und eine Floßfahrt angedacht. Leider hatte sich dieses Vorhaben zerschlagen. Dafür waren die Flößer fleißig, um 50 Wieden für das vorgesehene Flößerlager am Schluchsee zu drehen.

Spreng reiste einen Tag früher an als seine Kollegen Karl Kirgis und Gerhard Kalmbach, um mit den Außenrequisiteuren die Flöße vorzubereiten und die möglichen Tätigkeiten abzusprechen. Am Drehtag selbst wurde dann Spreng als Floßeinbinder und Kirgis als Wiedendreher mit 40 anderen Komparsen eingesetzt. Leider war das Wetter so unbeständig, dass es dauernd Regenpausen gab und viele Einstellungen wiederholt werden mussten. Da passierte es auch mal, dass ein Komparse vergaß seinen Anorak wieder auszuziehen – dann hieß es: "Alles auf Anfang.". Im Gegensatz zum ZDF-Spielfilm "Die Holzbaronin", bei dem die Flößer mitgewirkt hatten, wurden am Schluchsee viel mit der sogenannten "Blue-Box-Technik" gearbeitet. So werden im Film aus 40 Flößern und Holzfällern wohl 120 werden.