Die Schauspieler des Kleinen Theaters Altensteig begeisterten mit der Aufführung des Klassikers "Die Physiker". Trotzdem ist die Zukunft offen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Stadtverwaltung streicht monatlichen Zuschuss für Regisseurin / Übernimmt VHS die Trägerschaft?

Seit zehn Jahren spielt das Kleine Theater Altensteig (KTA) regelmäßig vor gut besuchten Rängen. Da die Stadt ihre Zuschüsse für das Theater streichen will, steht das KTA vor einer ungewissen Zukunft.

Altensteig. Das KTA hat im zehnten Jahr seines Bestehens den Klassiker "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt aufgeführt. Die Inszenierung erfüllte hochgesteckte Erwartungen, das Ensemble zeigte reife Leistungen. Die Vorstellungen in der Städtischen Musikschule waren gut besucht und am letzten Wochenende allesamt ausverkauft. Hat man sich schon Gedanken gemacht, welches Stück im nächsten Jahr gespielt wird?

"Uns treibt etwas ganz anderes um", erklärte Organisatorin Britta Erhard auf Nachfrage. Die Kommune habe dem KTA nahegelegt, das Theater künftig in Eigenregie zu betreiben. Bisher sei es so gewesen, dass die Regisseurin von der Stadt jeden Monat einen bestimmten Festbetrag erhalten habe.

Hauptamtsleiter Thomas Bräuning bestätigte auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten die geplante Neuregelung. Im Rahmen allgemeiner Sparmaßnahmen – als bei einer Klausurtagung 66 Freiwilligkeitsleistungen auf den Prüfstand gestellt wurden – sei auch über die Bezahlung der Regisseurin des Kleinen Theaters diskutiert und beschlossen worden, dafür nicht mehr aufzukommen. Der Musikverein müsse seinen Dirigenten und der Fußballverein seinen Trainer auch aus eigenen Mitteln finanzieren, habe die Mehrheit der Gemeinderäte geäußert. Im Gegenzug habe man zugesichert, die Werbetrommel für geplante Vorstellungen kräftig zu rühren und den Spielort kostenlos zur Verfügung zu stellen. Außerdem müsste das KTA künftig die Einnahmen aus den Aufführungen nicht mehr an die Stadt abführen. Ob das ausreicht, um Sabine Bethge aus Herrenberg zu bezahlen? Da hat Britta Erhard so ihre Zweifel.

Damit der Theaterbetrieb nicht eines Tages eingestellt werden muss, habe man sich an die Volkshochschule Oberes Nagoldtal als ehemaliger Träger der Kultureinrichtung gewandt und sei laut Erhard "auf einem guten Weg".

Die erste Aufführung des KTA fand 2008 mit der Komödie "Arsen und Spitzenhäubchen" statt. Ein Jahr später ging es um einen "Weiberklatsch" von Carlo Goldoni, 2016 wurde das Kriminalstück "Scherz beiseite – ein angekündigter Mord" von Agatha Christi aufgeführt.