Das Kollegium der Musikschule Altensteig bereitete sich auf das neue Schuljahr vor. Foto: Musikschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikschule Altensteig hat im neuen Schuljahr einmal mehr eine Menge Eisen im Feuer

Altensteig. Zweimal im Jahr trifft sich das gesamte Kollegium der Musikschule Altensteig zur Gesamtlehrerkonferenz im Rathaus. Jetzt ging es um vielfältige Themen. Neben Verwaltungstechnischen Details wurden die Veranstaltungen mit dem Kulturamt abgestimmt, die Weichen für "Jugend musiziert" 2016 in Wildberg gestellt, geplante Neuerungen und Kooperationen besprochen und Pläne für die Zukunft entworfen.

Stadt bezuschusstjeden Schüler im Schnitt mit 300 Euro

Die sehr motivierten 22 Kolleginnen und Kollegen sind seit einigen Wochen dabei, die neuen Kooperationen und AGs an den allgemeinbildenden Schulen zu koordinieren und die Stundenpläne in den regulären Schulablauf zu integrieren. Musikschulleiter Moritz von Woellwarth ist mit der Arbeit seines Kollegiums sehr zufrieden und darüber hinaus froh, dass die Zusammenarbeit mit den verschieden Verwaltungsstellen im Rathaus so reibungslos und im guten Miteinander gelingt.

Viele Kinder haben im neuen Schuljahr mit dem Instrumentalunterricht begonnen, ebenso sind vier Früherziehungsgruppen bereits wieder fleißig am Musizieren. Klavier, Gitarre, Holz- und Blechblasinstrumente, Streicher, Ballett, Keyboard, E-Bass, Schlagzeug und nicht zuletzt die Stimmbildung für die Christophorus-Kantorei sind die zentralen Fächer. Auch die Kooperation mit den Musikvereinen und Posaunenchören der Region gestaltet sich weiterhin sehr nachhaltig. So konnte in Spielberg erstmals gemeinsam mit der Trachtenkaplle eine Bläserklasse an der Grundschule ins Leben gerufen werden, und der Posaunenchor Altensteig plant seine dritte Jungbläsergruppe und hat somit 17 Kinder in der Ausbildung. Auch die Posaunenchöre aus Wart, Simmersfeld, Grömbach und Walddorf lassen ihren Nachwuchs dort unterrichten.

Gebührenpflichtige Angebote wie der reine Instrumentalunterricht sind wesentlicher Bestandteil der Musikschulstruktur, aber auch kostenfreie Angebote, wie das Singen nach der Ward-Methode für alle Erstklässler an der Grundschule Walddorf und eine erste Klasse an der Markgrafenschule, das zweistündige Angebot im Jugendhaus für bandbegeisterte Jugendliche, oder das Percussion-Ensemble an der Förderschule. Letztere zwei werden aus Bundesmitteln der "Kultur-macht-stark"-Maßnahme finanziert, während viele andere Projekte vom Verein zur Förderung der musischen Jugendbildung im Nordschwarzwald "Oben Auf" bezuschusst werden. Einzelne Schüler aus finanzschwachen Familien werden vom Freundeskreis der Musikschule unterstützt.

Im Durchschnitt unterstützt die Stadt Altensteig einen Musikschüler mit rund 300 Euro im Jahr, damit die Gebühren für den hochqualifizierten Unterricht erschwinglich bleiben, dennoch wird sich auch dort auf kurz oder lang eine leichte Erhöhung der Gebühren kaum vermeiden lassen.

Pädagogisch stehendie Lehrer oft vorHerausforderungen

Viele Lehrer geben zunehmend Gruppenunterricht, der trotz des demografischen Wandels zugenommen hat und bei entsprechender Organisation auch für Flüchtlingskinder als Möglichkeit offen stehen könnte. Was finanziell einerseits gut ist (die Gebühren sind geringer, die Kostendeckung für die Schule höher), ist pädagogisch immer wieder eine Herausforderung.

Aus diesem Grund wurde ein Pädagogischer Tag abgehalten, zu welchem als Dozentin Kirsten Klopsch von der Hörakademie Freiburg eingeladen wurde. Als systemische Beraterin und Familientherapeutin hat sie große Erfahrung mit der sich immer stärker veränderten Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ein Perspektivwechsel, der im Einvernehmen mit den pädagogischen Werten der Lehrer steht, den Vorstellungen der Eltern entspricht und für die Schüler eine gute Lernatmosphäre bietet, war zentrales Thema an diesem Tag.