Die Koordination der Hilfsmaßnahmen ist schwierig, weil die örtliche Infrastruktur völlig zusammengebrochen ist. Foto: Hilfe für Nepal

Nach schwerem Erdbeben in Nepal: Altensteiger Hilfswerk rechnet mit dem Schlimmsten. Gebäude einsturzgefährdet.

Altensteig/Kathmandu - Beim schweren Erdbeben in Nepal wurde am Samstag auch das Waisenhaus des Altensteiger Hilfswerks "Hilfe für Nepal" in Mitleidenschaft gezogen. Das Gebäude stehe zwar noch, es sei aber unklar, ob es nicht einsturzgefährdet ist.

Nach Angaben der nepalesischen Regierung hat das schwere Erdbeben am vergangenen Wochenende mehr als 3900 Menschen das Leben gekostet. Kenner des Landes gehen allerdings davon, dass diese Zahl weiter steigen wird, da viele entlegene Dörfer nach der Katastrophe noch von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Die nepalesische Regierung hat den Notstand ausgerufen, zahlreiche Hilfsorganisationen haben Initiativen für den Einsatz in der Region gestartet. Da die örtliche Infrastruktur weitestgehend zusammengebrochen ist, stellt sich die Koordination als sehr schwierig dar.

Das Hilfswerk "Hilfe für Nepal", ein gemeinsames Projekt des Jugend-, Missions- und Sozialwerks Altensteig (JMS) und der Himalayan Gospel Church mit Sitz in Kathmandu, betreibt gemeinsam mit nepalesischen Partnern in Kathmandu ein Waisenhaus, in dem 24 Kinder leben. In unterschiedlicher Form werden in Nepal 65 Waisenkinder betreut und unterstützt. Nach aktuellen Informationen ist das Waisenhaus ernsthaft beschädigt, tragende Elemente gebrochen, Fenster und Wände zerstört. Zum Zeitpunkt des Bebens waren die Kinder im Gottesdienst und konnten sich dort aus dem Gebäude retten, bevor die Räume der Kirche eingestürzt sind.

Stefan Siepenkothen (Egenhausen) und Rainer Taigel (Aichtal), die Gründer von "Hilfe für Nepal" und Organisatoren mehrerer humanitärer Hilfseinsätze vor Ort, sind in ständigem Kontakt mit ihren Freunden in Kathmandu. "Das Waisenhaus steht zwar noch. Wir wissen derzeit aber noch nicht, ob es noch bewohnbar ist oder ob Einsturzgefahr besteht", teilt Rainer Taigel mit. Wie es in den ländlichen Regionen näher am Epizentrum aussieht, sei ebenfalls noch unklar. "Wir wissen aber, dass es in Nepal so gut wie keine Rettungsdienste und eine sehr schlechte ärztliche Versorgung gibt und müssen mit dem Schlimmsten rechnen", so Taigel weiter. Thorsten Fiering aus Winnenden, ebenfalls im Leitungsteam von "Hilfe für Nepal" und schon bei vielen Hilfseinsätzen dabei, ist über Humedica, eine Hilfsorganisation für ärztliche Katastrophenhilfe, angefragt, kurzfristig nach Nepal zu fliegen. Stefan Siepenkothen ruft zur aktiven Mithilfe auf: "Helfen Sie mit und spenden Sie, damit wir direkt vor Ort helfen können. Eswerden dringend medizinische Hilfe und Baumaterial benötigt, um der größten Not zu begegnen."

Schon vor der Katastrophe hatte "Hilfe für Nepal" begonnen, Spenden für den Bau eines erdbebensicheren Waisenhauses zu sammeln. Die Pläne dafür wurden von Masterstudierenden der Hochschule für Architektur Biberach um Max Rimmel erstellt. Die Dringlichkeit dafür hat sich durch das schwere Beben drastisch erhöht.

Der internationale Flughafen von Kathmandu ist völlig überlastet und zudem aufgrund von Nachbeben immer wieder gesperrt. "Wir kommen nicht ins Land, deshalb sind Sachspenden derzeit keine Option", erklärt Taigel. "Die Infrastruktur ist dort sehr schlecht. Viele Straßen sind nicht befahrbar. Mit Geldspenden können wir aber unseren Partnern und Freunden in Nepal helfen, die Gebäude wieder aufzubauen, Notunterkünfte zu erstellen und medizinische Hilfe zu finanzieren, damit diese nicht nur den Reichen zugute kommt."

Spenden werden auf folgendem Konto der Volksbank Nordschwarzwald entgegen gen genommen: Hilfe für Nepal (JMS e.V.), Stichwort Erdbebenhilfe, IBAN: DE39 6426 1853 0062 5430 08, BIC: GENODES1PGW.

Weitere Informationen: www.hilfefuernepal.deStefan SIepenkothen, Telefon 07453/9 13 41 und Rainer Taigel, 07122/4529981