14 Nachfahren von Johann Michael Schaupp aus Altensteig trafen sich am Wochenende an historischer Stätte. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachfahren von Johann Michael Schaupp treffen sich an einem Ort mit besonderer Bedeutung: Altensteig

Von Manfred Köncke

Altensteig. Am Wochenende trafen sich 14 Nachkommen von Johann Michael Schaupp aus Altensteig, der 1904 seine Heimatstadt verließ und ins Herzogtum Warschau auswanderte. Sein Glück fand dort aber nicht.

Geschichtslehrer Oskar Wössner hatte im Stadtarchiv die Familienverhältnisse recherchiert und wusste bei der Zusammenkunft vor dem Altensteiger Rathaus Wissenswertes und Aufschlussreiches über den früheren Bürger der Stäffelesstadt zu erzählen. Anschließend schritt er mit den Teilnehmern jene Plätze ab, an denen der "Stammvater" und seine Verwandtschaft Spuren hinterlassen hatten.

Weil das Leben in damaliger Zeit im Oberen Nagoldtal entbehrungsreich war, hoffte Schaupp im heutigen Polen auf ein besseres Leben und zugesagte steuerliche Vergünstigungen. Weil die aber bald wieder zurückgenommen wurden, zog er mit seiner Familie weiter nach Bassarabien in eine deutsche Kolonie. 1940 seien sie von Hitler "heim ins Reich" geholt worden, erinnerte sich eine Seniorin beim Treffen in Altensteig. 1945 flüchteten die Schaupps vor den anrückenden Russen nach Westdeutschland und zerstreuten sich später weltweit in alle Himmelsrichtungen.

Seit einiger Zeit kommen die Nachfahren jedes Jahr an einem von Organisator Eckart Maier aus Welzheim vorgeschlagenen Ort zusammen. Altensteig hat für sie eine besondere, historisch bedingte Bedeutung. Nach der Stadtführung mit Wössner, der viele Informationen zusammengetragen hatte – zum Beispiel, dass Schlossermeister Paul Schaupp als Letzter der direkten Linie 1982 in Altensteig gestorben ist – fuhren die Teilnehmer, die überwiegend aus dem süddeutschen Raum mit dem Auto angereist kamen, zum Mittagessen weiter und am Abend wieder nach Hause.