Kantorin Carmen Jauch gestaltet die Orgelmatinee am Sonntag, 26. Juni, in der Alpirsbacher Klosterkirche. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kantorin Carmen Jauch bietet bei Orgelmatinee in Alpirsbach am 26. Juni kontrastreiches Programm

Bei der nächsten Orgelmatinee am kommenden Sonntag, 26. Juni, ab 11.15 Uhr in der Klosterkirche Alpirsbach präsentiert Carmen Jauch an der Winterhalter-Orgelskulptur ein kontrastreiches Programm.

Alpirsbach. Die Kantorin stellt zeitgenössische Kompositionen von Arvo Pärt, Sofia Gubaidulina und Robert Prizeman großen Orgelwerken von Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude gegenüber. Kontraste gibt es dabei nicht nur während einer Zeitspanne von 300 Jahren zu entdecken, sondern auch in den unterschiedlichen Kompositionsstilen der Neuen Musik.

Sofia Gubaidulina zählt derzeit zu den führenden, weltweit anerkannten Komponisten Russlands der Ära nach Schostakowitsch.

In ihrem musikalischem Denken und Gestalten spielen Symbole eine bedeutende Rolle, vor allem Zahlen und Zahlenfolgen, das Kreuzeszeichen und das Symbol des Lichts, dessen Wirkung und Entfaltung sie auf verschiedene Weise in Klang-Zeit übersetzt. Die Symbole wirken in ihrer Musik strukturbildend, zum Teil offenkundig und deutlich nachzuvollziehen, zum Teil im Verborgenen als Kräfte, deren Wirkung man erlebt, ohne sie selbst benennen zu können.

Vorbild ist ihr dabei Johann Sebastian Bach, nicht im Äußeren der Klangerscheinung, sondern im Inneren seines Denkens, das die Musik als Kunst der Vergänglichkeit, die dennoch als einzige Zeit formen kann, mit Gott als dem Unvergänglichen in Verbindung zu bringen vermag.

Die Werke des bekannten estnischen Komponisten Arvo Pärt sind bemerkenswert wegen ihrer Schlichtheit, ihrer kontemplativen Stimmung, ihrer spirituellen Aura und ihres introspektiven Mystizismus. Er entwickelte seinen eigenen Musikstil, den er "Tintinnabuli" (Klingeln der Glocken) nennt: Einfache Harmonien, meist Dreiklänge und diese überlagernde Tonleitern bestimmen seine rhythmisch bewusst einfach gehaltenen Kompositionen.

Den Abschluss der Matinee bildet die Toccata "Songs of Praise" von Robert Prizeman. Das Werk des britischen Komponisten ist besonders in Großbritannien Millionen von Fernsehzuschauern bekannt: Seit 1986 ist das Werk als Titelmusik für das wöchentlich ausgestrahlte BBC-Programm mit Kirchenliedern zu hören und hat sich zu einer der beliebtesten Musikstücke entwickelt, die je für das britische Fernsehen geschrieben wurden.

Der Eintritt zu der Orgelmatinee ist frei