Architektin Carmen Feuchter überreichte dem Alpirsbacher Bürgermeister Reiner Ullrich (links) und dem Peterzeller Ortsvorsteher Willi Jäckle einen süßen symbolischen Schlüssel. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Peterzeller Bürgerhaus nach aufwendiger Sanierung eingeweiht / Ortskern mit viel Engagement aufgewertet

Von Lothar Schwark

Alpirsbach-Peterzell. Nach einem Jahr intensiver Umbaumaßnahmen erstrahlt das ehemalige Peterzeller Rathaus in neuem Glanz. Nun wurde es als Bürgerhaus für den Alpirsbacher Höhenstadtteil eingeweiht.

Nicht zuletzt durch den großen Arbeitseinsatz des Peterzeller Bürgervereins wurde ein schmuckes und attraktives Gebäude geschaffen. 28 Firmen waren am Werk, um das Gebäude zu sanieren.

Mit einem Stehempfang und anschließenden Festakt wurde das Bürgerhaus seiner Bestimmung übergeben. Der Festakt fand im neuen Bürgersaal statt, der nun den Namen Ulrich-Saier-Saal trägt. Damit wird die Unterstützung des Projekts durch die Saier Holding aus Peterzell gewürdigt.

Bürgermeister Reiner Ullrich und Ortsvorsteher Willi Jäckle, zugleich Vorsitzender des Bürgervereins, durchtrennten zwei Schleifen zum Zugang der neuen Räume. Architektin Carmen Feuchter überreichte Ullrich und Jäckle einen überdimensionierten symbolischen Schlüssel in Kuchenform. Mit festlichen Tönen und dem Stück "Georgia on my Mind" von Hoagy Carmichael eröffnete Matthias Sucker das festliche Programm auf dem Flügel.

Der Ehrenvorsitzende des Bürgervereins, Heinz Müssigmann, hatte das Instrument auf eigene Kosten restaurieren lassen. Bürgermeister Ullrich erläuterte die Planung und Projektierung des Bürgerhauses. Die notwendigen Sanierungen wurden demnach bereits im Jahr 2006 thematisiert. Die endgültigen Planungen waren im Dezember 2008 abgeschlossen.

2009 erhielt die Stadt die Baugenehmigung für die Sanierung und den Umbau des Gebäudes. Die Förderzusage aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und die Investitionshilfe aus dem Ausgleichstock des Landes Baden-Württemberg beliefen sich auf insgesamt 740 000 Euro. Der Bürgerverein Peterzell, die Jagdgenossenschaft und die Saier Holding sowie weitere Sponsoren steuerten mehr als 129 000 Euro als Spenden bei.

Ullrich dankte für die bürgerschaftliche Unterstützung und freute sich, dass die Stadt Alpirsbach trotz ihrer angespannten Finanzsituation 35 000 Euro für das Projekt bereitstellen konnte. Der Bürgermeister sprach allen Mitwirkenden und Mitarbeitern des Bauhofs großen Respekt für die vielfältigen Arbeiten aus. Die Gemeinschaftsleistung sei Beispiel und Ansporn in der Stadt.

Für Ortsvorsteher Willi Jäckle war es ein historischer Tag. Jäckle freute sich, dass dieses geschichtsträchtige Haus erhalten bleibt, und dankte allen Mitwirkenden und Sponsoren. Er lobte das erfolgreiche Zusammenwirken von Ortschaften, Stadt und Land. Auch die große freiwillige Eigenleistung des Bürgervereins Peterzell habe ein schönes und modernes Bürgerhaus ermöglicht. Auch Architektin Carmen Feuchter würdigte das große Engagement der Bürger und des Ortsvorstehers Jäckle. Sie lobte auch die Mitarbeit der montäglichen Helfertruppe vom Bürgerverein. In Abstimmung mit dem Denkmalamt wurde das Äußere des Bürgerhauses mit ortstypischen Elementen gestaltet und dem Umfeld angepasst. Mit der neuen Erschließungstreppe und großen Fensterelementen wurde das Treppenhaus aufgewertet. Im Bürgersaal ist der historische Dachstuhl zu sehen. Die Sanitäranlagen wurden komplett erneuert. Das Gebäude kann barrierefrei mit einem Aufzug genutzt werden.

Noch als Viertklässler habe er 1958 im alten Rathaus die Schule besucht, erinnerte sich Ulrich Saier. Mit seiner gelungenen Konzeption biete das Gebäude Platz für die Ortschaftsverwaltung sowie Räumlichkeiten für kulturelle Begegnungen, Familienfeiern und Tagungen. Es sei für ihn, so Ulrich Saier, eine große Ehre, dass der Bürgersaal als Würdigung der Aktivitäten der Firma und der Familie Saier seinen Namen trage. Auch in Zukunft wolle man dieses Objekt und das Miteinander in der Gemeinde im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen.

Das ehemalige Rathaus habe sich "vom Aschenputtel zum Schneewittchen" entwickelt, bilanzierte Ehrenvorsitzender Müssigmann. Das Bürgerhaus entspreche nun den Bedürfnissen der heutigen Generation. Das Gebäude sei seriös finanziert und das Vorhaben meisterlich umgesetzt worden, resümierte Klaus Dölker vom Landratsamt Freudenstadt. Er sah im Umbau ein mustergültiges Beispiel für weitere kleine Ortschaften im Kreis. Mit einer eindrucksvollen Bilderschau, die Gerhard und Elke Engel zusammengestellt hatten, wurden die Umbaumaßnahmen nochmals gezeigt. Einig waren sich alle Redner, dass das neue Bürgerhaus den Ortskern belebt und attraktiver macht.