Erster Bevollmächtigter Reiner Neumeister (links) mit den Mitgliedern der IG Metall, die für 50 und 60 Jahre Treue ausgezeichnet wurden. Foto: Dyba Foto: Schwarzwälder-Bote

IG Metall Freudenstadt ehrt treue Mitglieder in Alpirsbach

Von Hans-Jürgen Dyba

Region. Die IG Metall, Verwaltungsstelle Freudenstadt, hatte zum besonderen Festakt mit buntem Programm nach Alpirsbach eingeladen, um langjährige Mitglieder zu ehren.

Die Jubilare der Verwaltungsstelle Freudenstadt kommen aus einem Bereich mit mehr als 12 000 Arbeitnehmern, der sich von Calw, Nagold, Horb und Freudenstadt bis nach Oberndorf und Schramberg erstreckt. Reiner Ullrich, Bürgermeister der Stadt Alpirsbach, begrüßte die Gäste im Haus des Gastes.

In seinem Grußwort betonte Ullrich die Wichtigkeit der Gewerkschaft IG Metall. Bei Kaffee und Kuchen begann der kurzweilige Teil mit einer Aufführung der Tanzgarde der Narrenzunft Harthausen und mit einer Show der Illusionäre Pierre Breno und Alexandra. Anschließend folgte der Festakt mit einer Ansprache des ersten Bevollmächtigten Reiner Neumeister. Er hob hervor, dass es eine gute Tradition in der IG Metall sei, jedes Jahr die Mitglieder zu ehren, die der Gewerkschaftsbewegung in Treue und Solidarität verbunden sind. Eigentlich gehe es bei der Mitgliedschaft immer darum, so Neumeisters Worte, Konflikte bei Tarifabschlüssen zu bewältigen, wenn es sein müsse, auch durch Streik. Tradition sei es, erklärte Neumeister, streitfähig bei Konflikten um Lohn und Leistung zu sein. Fast 400 Metaller wurden an diesem Tag geehrt, jedoch waren lediglich 99 Mitglieder anwesend.

Bevor es zu den eigentlichen Ehrungen kam, ließ Neumeister die vergangenen 60 Jahre in Zehnerschritten Revue passieren, indem er wichtige Ereignisse aus Politik, Wirtschaft und Sport aufzeigte und in deren Zusammenhang die Erfolge der IG Metall erwähnte. So gab es zum Beispiel im Jahr 1954 nicht nur das "Wunder von Bern", sondern auch eine Verbesserung der Heranführung der Löhne an die Preise. Es gab zudem eine Streikwelle in der Bundesrepublik. Der Stundenlohn wurde beispielsweise in Bayern von 1,44 auf 1,54 Mark angehoben. Danach gab es schrittweise Erhöhungen der Löhne und Gehälter. Dazu kamen die Lohnfortzahlung bei Krankheit und die Beseitigung der Lohnabschläge bei Frauen. Vor 50 Jahren gab es als herausragendes Ereignis in einer Tarifrunde die Regelung über ein zusätzliches Urlaubsgeld.

Durch Neumeisters Ansprache zogen sich viele gesellschaftliche Ereignisse wie ein roter Faden bis hin zum Mauerfall vor 25 Jahren. In seinem Schlusswort beteuerte Neumeister, dass Hoffnung und Zuversicht immer Wegbegleiter der Gewerkschafter seien, und zwar nicht im Sinne von Wunschträumen oder Illusionen, sondern in Sinne von Vertrauen auf die Richtigkeit der Sache. Anschließend wurden 41 Mitglieder für 25 Jahre und 34 Mitglieder für 40 Jahre geehrt.

Für 50 Jahre wurden Hermann Brede, Hans Carl, Fritz Esslinger, Karl-Dieter Faisst, Oswald Flörchinger, Hans Grub, Hermann Hug, Harald Kath, Guenther Kluge, Franz May, Heinz Müller, Dieter Reich, Alfred Reu, Horst Schumacher, Rita Weiner, Adolf Wittig und Peter Wollny ausgezeichnet. Bereist 60 Jahre Mitglied in der IG Metall sind Hermann Bossenmaier, Kurt Brunnenkant, Gerhard Busch, Gerhard Grenz, Hermann Härther, Werner Kropicki, Arnold Kuonath und Max Markowitz. Zum Schluss gab es ein Abendessen mit musikalischer Umrahmung.