Kein Platz mehr für kleine Kinder: Die Kinderkrippe Georg A. Brenner, der frühere Brenner-Kindergarten, wird ab Sommer wohl dauerhaft geschlossen sein (Symbolfoto). Foto: Schwarzwälder-Bote

Für ehemaligen Brenner-Kindergarten in Alpirsbach reichen Anmeldezahlen nicht.

Alpirsbach - Die Kinderkrippe Georg A. Brenner, der frühere Brenner-Kindergarten, ist bereits vorübergehend geschlossen. Vom Sommer an wird die Schließung wohl von Dauer sein.

Die Kindergartenbedarfsplanung stand in der jüngsten Sitzung des Alpirsbacher Gemeinderats auf der Tagesordnung. In der Klosterstadt werden derzeit 173 Plätze für Kinder ab drei Jahren und 30 Plätze für Kinder unter drei Jahren vorgehalten. Hinzu kommen nochmals zwölf Plätze über die Kindertagespflege.

Was die Kinderkrippe Georg A. Brenner angehe, sei der Bedarf an Plätzen für unter Dreijährige nicht so hoch wie angenommen, führte Bürgermeister Reiner Ullrich aus. Deshalb sei der ehemalige Brenner-Kindergarten vorübergehend geschlossen worden. Derzeit läge für Oktober nur eine Anmeldung und für das kommende Jahr zwei Anmeldungen vor. Laut Ullrich reichen die insgesamt in der Stadt vorhandenen Plätze aus, um den Rechtsanspruch von Eltern auf einen Krippenplatz abzudecken.

Zur Entwicklung bei den Grundschülern erläuterte der Bürgermeister, dass bis zum Schuljahr 2019/2020 die vorgelegten Zahlen belastbar seien. "Dies würde auch für die Grundschule Peterzell bedeuten, dass diese mit dem Konzept einer jahrgangsübergreifenden Unterrichtsform mit einer Klasse 1 und 2 sowie einer Klasse 3 und 4 gesichert ist." Insgesamt ist laut Statistik aber mit rückläufigen Schülerzahlen zu rechnen. So wird die Gesamtzahl der Grundschüler von derzeit 245 bis zum Schuljahr 2019/2020 auf 192 zurückgehen.

Für Carl Glauner belegen diese Zahlen, dass der ehemalige Brenner-Kindergarten geschlossen werden und damit auch Kosten eingespart werden können. Deshalb müsse konsequent gehandelt werden, forderte der ZfA-Stadtrat. Ergänzend erklärte sein Fraktionskollege Horst Schmelzle, dass im Kindergarten in der Schillerstraße noch drei freie U3-Plätze zur Verfügung stehen, auch auf längere Sicht. Auf die Frage zur Personalentwicklung erklärte Reiner Ullrich, wenn der Brenner-Kindergarten geschlossen bleibe, könnte eine Stelle abgebaut werden. Betriebskosten fielen derzeit nicht mehr an. Ullrich sprach sich dafür aus, vor der Entscheidung über eine endgültige Schließung zunächst die genauen Anmeldungen zu den nächsten beiden Stichtagen abzuwarten.

Quer durch die Fraktionen gingen die Vorstellungen zum Betrieb des Brenner-Kindergartens weit auseinander. Insbesondere der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz führte zu unterschiedlichen Auslegungen. Auch die weitere Nutzung des Gebäudes stand zur Debatte. Carl Glauner stellte schließlich den Antrag, den ehemaligen Brenner-Kindergarten zum nächsten Kindergartenjahr zu schließen. Die Verwaltung solle dazu Gespräche mit der Stifterfamilie führen. Hans-Dieter Rehm (FWV/CDU) betonte, dass zunächst mit der Stifterfamilie gesprochen werden müsse, bevor eine Schließung beschlossen werde.

Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag von Carl Glauner angenommen.