Die erste Frau, die beim Abschlussfest der Kunstprojekts im Alpirsbacher Haus des Gastes einen Stuhl ersteigerte, mit Auktionator Holger Korneffel. Fotos: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Abschlussfest des Kunstprojekts "Der bemalte Stuhl verbindet" im Alpirsbacher Haus des Gastes

Musik, Tanz und eine außergewöhnliche Auktion gab es beim "Fest der Stühle" im Alpirsbacher Haus des Gastes. Damit endete das Kunstprojekt "Der bemalte Stuhl verbindet" des Sulzberg Forums nach neun Monaten.

Alpirsbach. Höhepunkt der Abschlussveranstaltung war die Versteigerung von mehreren bemalten Stühlen. Ein langes, bunt gemischtes Programm hatte sich die Initiatorin des Projekts "Der bemalte Stuhl verbindet", Beatrix Werner, ausgedacht, um hinter die experimentierfreudige, menschenverbindende Aktion einen gebührenden Schlusspunkt zu setzen.

Bildershow und Tangoklänge

Im Alpirsbacher Haus des Gastes hatten sich rund 70 Gäste eingefunden, die die Ausstellung von zahlreichen farbenfroh bemalten Stühlen besichtigen und auch einige unterhaltsame Stunden verbringen konnten.

Nach einem Stehempfang mit einer Bildershow zum Projekt, untermalt mit Musik von Jan Schlemmer am Klavier, zeigte sich Beatrix Werner überwältigt von der Zahl der Gäste, die ins Haus des Gastes gekommen waren und mit ihr gemeinsam das Erlebte Revue passieren ließen.

Bei einem Stuhltanz, einstudiert von Tanzlehrerin Susanne Vasanta und begleitet von Angela Maier mit Akkordeonmusik, spielten die Tänzerinnen und Tänzer bei Tangoklängen variantenreich mit den bemalten Stühlen. Paarweise oder solo integrierten die Akteure die Sitzgelegenheiten sitzend, stehend und laufend in die Tango-Improvisation.

Beatrix Werner erzählt Anekdoten

Der Vorsitzende des Vereins Sulzberg Forum, Rudolf Ruoff-Schäfer, sah das farbenfrohe Ergebnis des Projekts als ein Symbol und verglich es mit der politischen Jamaika-Buntheit auf Bundesebene. Er dankte allen teilnehmenden Künstlern – besonders Beatrix Werner und ihrem Mann Burkhard Werner. Beide trugen im Wechsel mit Karin Oldsen, Helmut Held und Leonie Engisch ein Gedicht zum Thema Stühle vor.

In einem langen Teil des Programms erzählte die Initiatorin und Moderatorin des Abends, Beatrix Werner, viele Anekdoten und Erlebnisse aus den vergangenen neun Monaten, in denen an 15 Maltagen 100 Leute rund 130 Stühle bemalt haben und etwa 1000 Fotos über das Kunstprojekt entstanden sind.

Dazwischen gab es sechs Auftritte der Querflötenspielerinnen Deborah Kohler und Gertrud Heinzel im Wechsel mit Franz Harting (Gitarre). Auf die Geschichten über die zahlreichen Aktionen, bei denen Stühle für ganz Alpirsbach entstanden sind, folgte der eigentliche Höhepunkt des Abends, die Stuhlauktion mit dem stellvertretenden Bürgermeister Holger Korneffel als Auktionator.

Quiz über Alpirsbach

Als Vertreter des Schirmherrn, Bürgermeister Michael Pfaff, machte es Korneffel zunächst spannend und stellte ein Quiz über Alpirsbach der Versteigerung der Stühle voran. Gäste aus den einzelnen Stadtteilen traten dabei gegeneinander an und mussten Fragen zur Stadt beantworten. Das Gewinnerteam erhielt ein Fässchen Bier.

Sieben Stühle und ein Stuhlpaar kamen unter den Hammer und sollten gegen Höchstgebot einen neuen Besitzer finden. Die Auktion startete allerdings etwas schleppend – für den ersten bemalten Stuhl wurde zunächst kein Angebot abgegeben. Erst der zweite Stuhl, frühlingsgelb bemalt mit einer Frühlingswiese als Motiv, wechselte schnell in den Besitz einer Frau aus Alpirsbach, die das Angebot des Auktionators spontan auf 40 Euro verdoppelte.

Auf dem "Königsstuhl" namentlich verewigt

Versteigert wurde auch ein Gartenstuhl-Duo, das für 55 Euro den Besitzer wechselte. Den Höchstbetrag von 125 Euro brachte ein Stuhl der Alpirsbacher Künstlerin Annika John ein, der mit lebensecht wirkendem Obst und Gemüse liebevoll bemalt war. Der Erlös der Auktion fließt dem Sulzberg Forum zu. Auf dem vor der Bühne aufgebauten "Königsstuhl" durfte sich, wer wollte, namentlich mit Goldstift verewigen. Ein Tanz beendete das "Fest der Stühle".