Landrat Günther-Martin Pauli (rechts) hat im Lautlinger Schloss die Neubürger im Zollernalbkreis empfangen. Fotos: Raab Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: 210 Menschen sind 2016 im Kreis eingebürgert worden / Empfang in Lautlingen / Landratsamt gibt Broschüre heraus

210 Menschen sind im vergangenen Jahr im Zollernalbkreis eingebürgert worden, 15 mehr als ein Jahr zuvor. "Das ist ein Rekord", sagte Landrat Günther-Martin Pauli beim Neubürgerempfang im Lautlinger Schloss.

Albstadt-Lautlingen. Zum zehnten Mal hatte Pauli die Neubürger im Zollernalbkreis ins Lautlinger Schloss eingeladen. Viele von ihnen waren gekommen und erwiesen so ihrer neuen Heimat die Ehre.

Unter den 210 Menschen, die 2016 eingebürgert wurden, seien mehr Frauen als Männer, nämlich fast zwei Drittel. Es sei offensichtlich, dass das Interesse an einer deutschen Staatsbürgerschaft mit zunehmendem Alter abnehme, betonte Pauli. 144 der 210 Eingebürgerten seien unter 40 Jahre alt, nur eine Person hatte das 70. Lebensjahr überschritten. Jede vierte Person kam aus der Türkei, 41 Prozent stammten aus EU-Staaten. Insgesamt ließen sich Menschen aus 42 Herkunftsstaaten einbürgern.

Viel wichtiger als die Präsentation von reinen Zahlen war Pauli jedoch darauf hinzuweisen, dass die Eingebürgerten – in den vergangenen zehn Jahren machen sie immerhin ein Prozent der Gesamtbevölkerung des Landkreises aus – "eine interkulturelle Kompetenz mitbringen, von der auch die Einheimischen profitieren". Dabei sei das neue Bürgerrecht kein Geschenk, sondern bedeute auch eine Verpflichtung, sich aktiv für "unseren weltoffenen Staat mit seinen garantierten Grundrechten" einzusetzen. Damit verbunden sei auch die Einladung, sich gesellschaftlich zu engagieren.

Für die Neubürger sprach Richard Storey, gebürtiger Engländer und seit 50 Jahren mit Deutschland verbunden. Er betonte, die Stauffenbergs seien gegen das sinnlose Verbrechen eines Rassenvernichtungskriegs eingetreten und bezeichneten die Menschenwürde als höchstes Gut.

Ungeachtet verschiedener Motive zur Einbürgerung sei der Wille zur Beachtung der Grundrechte allen gemeinsam. Dazu gehöre auch eine bewusste Entscheidung für Deutschland in kultureller und sprachlicher Hinsicht. "Denn ohne Sprache bleibe ich immer fremd", konstatierte Storey, der hofft, "dass wir nun alle einen Beitrag leisten und Land und Region mit unserer eigenen Kultur und Vielfalt, und unseren Ideen bereichern können."

Für die Umrahmung des Neubürgerempfangs sorgten Mitglieder der Jugendmusikschule Albstadt. Das Trompetentrio mit Annika Jaudas, Tamara Leuze und Robin Stotz begeisterte das Publikum wie auch das Geigenduo mit Sarah Schumacher und Nina Assadollahniajami. Nach dem Singen der Nationalhymne kamen die Neubürger miteinander ins Gespräch und lernten sich näher kennen.

 Anlässlich des zehnten Neubürgerempfangs hat das Landratsamt eine Broschüre heraus gebracht mit umfangreichem Zahlenmaterial und allen Reden der Neubürger. Diese Broschüre ist beim Landratsamt erhältlich.