Caritas sucht auf Kreisebene weitere Familienpaten / Beide Seiten profitieren

Albstadt-Ebingen (müb). Das Projekt "Ehrenamtliche Familienpaten" der Caritas nehmen Familien und Alleinerziehende in Überlastungssituationen voll und ganz an: "Die Nachfrage ist so groß, dass weitere Paten auf Kreisebene gesucht werden", sagt Koordinatorin Anne Tulke.

"Super engagiert" seien die Familienpaten, lobt Anne Tulke von der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, die das Projekt koordiniert – und erntet ihrerseits ebenfalls Lob: für die "hervorragende Betreuung", denn die Familienpaten fühlen sich in ihrem neuen Ehrenamt "rundum pudelwohl".

Zwölf Familienpaten sind es derzeit – darunter auch ein Mann. Sie haben die Familienpaten-Schulung nach den Qualitätsstandarts des Deutschen Familienschutzbundes mit einer Zertifizierung abgeschlossen, sind zwischen 25 und 60 Jahren alt und bringen ihre Lebenserfahrung innerhalb des von ihnen selbst bestimmten Zeitpensums ein, das sich von zwei bis vier Stunden pro Woche erstreckt – über einen Zeitrahmen von zunächst einem Jahr. Ziel ist es, dass sie auf Augenhöhe als positive Beispiele voran gehen und so ein "Lernen am Modell" stattfinde, sagt Anne Tulke.

Eine echte Win-Win-Situation

Oftmals spiegele sich das eigene Schicksal der Paten wieder und diene so auch der eigenen Aufarbeitung – eine "Win-Win-Situation": Der Einsatz helfe beiden Seiten.

Schritt für Schritt festigt sich die Bindung der Familien zum Paten, und dieses zarte Pflänzchen brauche viel Zeit und Geduld, um wachsen zu können, womit auch die Einflussmöglichkeiten stiegen. Grundsätzlich bestehe großer Bedarf nach Zuwendung und ein offenes Ohr, so der Tenor der Paten.

Wichtig sei, dass es eine "Patenschaft zum Wohlfühlen" sein soll. Voraussetzung dafür sei, dass zunächst die Familie sage: "Ich will". Denn alles geschehe von beiden Seiten freiwillig und könne somit auch jederzeit von beiden beendet werden.

Eines ist allen Paten gemeinsam: Sie helfen, wenn "Hände fehlen" und tun Gutes, indem sie Zeit schenken für das, was Familien und Alleinerziehende in ihrer jeweiligen Situation brauchen: Sei es für das grenzenlose Spiel mit den Kindern, die Organisation im Haushalt, die Unterstützung bei Arzt- und Behördengängen und darüber hinaus, damit ein Paar Zeit für sich habe, aber auch als Oma- oder als Freundin-Ersatz.

Die jüngste Patin ist selbst Mutter von drei Kindern, schenkt ihre Zeit aber auch gerne einer noch jüngeren Mutter, die sie unterstützt und oft mitnimmt, wenn sie selbst unterwegs ist, etwa zu einer Kinderbörse.

So entstehen Synergieeffekte. Wie groß ihre Freude daran ist, zeigt das Engagement der ältesten Patin, die für die Kinder auch mal das Pferd spielt. "Mit diesem niederschwelligen Angebot als Einstieg sollen Hemmschwellen für die Kontaktaufnahme überwunden werden", erklärt Alexandra Schnitzer vom Jugendamt, zuständig für den Bereich "Frühe Hilfen".

Das Landratsamthilft mit

Unterstützt werden die Paten bei dieser Kooperation von Landratsamt und Caritas, indem sie professionell begleitet werden, an Fortbildungen teilnehmen, sich regelmäßig zu "Fallbesprechungen" treffen und Versicherungsschutz genießen.

Finden sich weitere Paten in größerer Entfernung zu Albstadt, wird ihnen die Schulung und Beratung ortsnah angeboten.

Weitere Informationen: erhalten Interessierte bei Anne Tulke unter der Telefonnummer 07431/95 73 219 und unter der E-Mail-Adresse anne.tulke@googlemail.com.