Friederike Beuchel interpretierte nicht nur "Das Hexeneinmaleins", sondern auch die Gavotte Nr. 2 von David Popper und Antonio Vivaldis dritte Sonate. Foto: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Tag der Hausmusik: Schüler der Musik- und Kunstschule spielen im Lautlinger Schloss

Von Sabine Miller

Albstadt-Lautlingen. Die Familie Stauffenberg hat es vorgelebt, in der Musik- und Kunstschule Albstadt ist es längst Tradition: das gemeinsame Musizieren aus Freude an der Musik. Deshalb haben sich auch in diesem Jahr Schüler aus verschiedenen Klassen am "Tag der Hausmusik" ein Stelldichein im Stauffenberg-Schloss gegeben, um im kleinen Rahmen zu konzertieren.

Das Programm, das für gewöhnlich den gesamten Nachmittag beansprucht, beschränkte sich diesmal auf anderthalb Stunden: "Aufgrund des Lehrerwechsels blieb keine Zeit mehr, mit den Regenbogenstreichern und den Paganinos Stücke einzuüben", erklärte die Leiterin der Musik- und Kunstschule Albstadt, Maritta Beuchel, die wie immer charmant und unterhaltsam moderierte.

Der "Tag der Hausmusik" bietet vor allem Eltern und Familienangehörigen Gelegenheit, die Nachwuchstalente im Rampenlicht zu erleben. Der zehnjährige Vinzent Schuler betrat als erster die Bühne und spielte auf seinem Cello mit ruhiger Bogenhand Werke von Willem De Fesch, Bohuslav Martinu und César Cui. Nicht nur sein Beitrag, sondern das ganze Konzert bot einen Mix aus klassischen Kompositionen und Tonwerken der Moderne: mal sanft fließenden wie Andrea Holzer-Rhombergs "Arielles Wellenreise", die von Violinistin Johanna Kiesinger dargeboten wurde, mal vom Rhythmus geprägten wie George Perlmans "Indian Concertino", dessen ersten Satz Emma Schuler – ebenfalls auf der Violine – aufblühen ließ.

Mut erforderte die expressive Darbietung von Friederike Beuchel – auch sie ist gerade mal zehn Jahre alt. Im "Hexeneinmaleins" des englischen Komponisten und Cellisten Graham Waterhouse zeigte sie, was man mit einem Cello und der eigenen Stimme alles anstellen kann. Doch auch Ronja Schaub, Carla Klein, Laura Scharlach, Emilia Rudnitzki, Nina Assadollahniajami, Angelina Jochim und Charlotte Stauß konnten mit ihren Darbietungen überzeugen.

Wer kennt es nicht? Ludwig van Beethovens Klavierstück "Für Elise" dürfte eine der meist geklimperten Melodien der Welt sein. Doch so schlicht die Komposition, so ungeklärt ist bis heute die Frage, wer jene Elise war, der Beethoven einst seinen wunderschön-eingängigen Evergreen widmete. Jan Luka Diebold kümmerte das allerdings wenig, als er in die Tasten des Klaviers griff und mit perlenden Tönen Beethovens Partitur zum Besten gab. Zudem trat er im Duo zusammen mit seiner Schwester Emily auf, die Violine spielt. Ein musizierendes Geschwisterpaar? "Der Inbegriff der Hausmusik", freute sich Maritta Beuchel.