Karl Duttlinger wirkt seit mehr als 50 Jahren für die Menschen in Ebingen. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Träger der Bürgermedaille: Geistlicher Rat Karl Duttlinger feiert auch die Ökumene

Albstadt (key). Einer der beliebtesten Geistlichen der Region gehört zu den neuen Trägern der Bürgermedaille, die der Schwarzwälder Bote vorstellt: Karl Duttlinger hat sich über die Auszeichnung durch Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow besonders gefreut.

Sein 50. Jubiläum als Priester hat Karl Dullinger vor sechs Jahren gefeiert – natürlich in seiner Heilig-Kreuz-Kirche in Ebingen, wo der Geistliche Rat schon vor einem halben Jahrhundert seine seelsorgerische Heimat gefunden hat.

Nun hat die Stadt Duttlingers Wirken mit der Bürgermedaille belohnt – zurecht, wie die Rede von Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow deutlich gemacht hat.

In Lauffen bei Rottweil geboren, war Duttlinger nach seinem Theologiestudium in Tübingen und Freiburg 1957 ins Priesterseminar in Rottenburg eingetreten und 1958 zum Priester geweiht worden. Zwar folgten einige Stationen als Vikar in St. Sebastian in Geislingen an der Steige sowie als Präses in Heilbronn, doch 1964 kam der junge Pfarrer nach Ebingen – in den Ebinger Osten, wo gerade der Neubau Heilig-Kreuz entstand.

Dort leistete Duttlinger, der seine erste Wohnung in der Hukulturenstraße bezog, Aufbauarbeit, denn erst 1969 wurde seine Seelsorgestelle selbständige Pfarrei – und Duttlinger Pfarrherr.

In diese Zeit fällt auch seine Freundschaft zum damaligen evangelischen Pfarrer Helmut Siegloch von der nahen Thomaskirche, die zur Keimzelle des Rossberg-Freizeitvereins – er betreibt heute einen der schönsten Spielplätze der Region mit Tierkoppeln und Lokal – werden sollte. Auf dem Tandem waren die beiden durch die Stadt gefahren und hatten Spenden gesammelt – Gneveckow betonte zurecht, dass bei Duttlinger die Ökumene immer groß geschrieben worden sei.

Auch sonst machte sich Duttlinger schnell einen Namen, wurde 1971 zum Dekan des Landkapitels Balingen gewählt, und zweimal wiedergewählt, bis er 1991 das Amt abgab und dem Dekan a. D. der Ehrentitel Geistlicher Rat verliehen wurde. "Das eine Amt gaben Sie ab, das Amt des Bezirkspräses der Kolpingfamilie Balingen-Hechingen nahmen sie neu auf", berichtete Gneveckow, "und ab 1992 kümmerten Sie sich zusätzlich um die Kirchengemeinde Obernheim." Zudem habe Duttlinger jahrelang seinen seelsorgerischen Dienst im Krankenhaus versehen, mit seiner Gitarre den Kranken Freude und Hoffnung gebracht. Selbst Kraft getankt hat Duttlinger auf großen Pilgerfahrten, darunter nach Rom, Lourdes und Israel – und in Frankreich und Italien habe er sich zusammen mit Jugendlichen um die Gräber deutscher Soldaten gekümmert.

Selbst im Ruhestand habe Duttlinger seine Berufung zum Seelsorger und Hirten nie abgelegt, bescheinigte ihm Gneveckow, und die Funktion als Bezirkspräses des Kolpingwerks Zollernalb erst vor drei Jahren aufgegeben.