Die Albstädter Freunde des Kinderheims Jardin del Eden unternahmen dreiwöchige Reise durch Ecuador

Albstadt. 13 Freunde und Unterstützer des Kinderheims Jardin del Eden haben während einer dreiwöchigen Rundreise durch Ecuador unter der Führung von Rainer und Ursel Günther zwei Wohnprojekte der "Michael-Günther Stiftung für Kinder" besucht.

Sie erlebten Ecuador als "vertikales" Land" – so formuliert Annebärbel Ross aus Pfeffingen ihren Eindruck. Nirgendwo auf der Erde finde man auf so kleinem Raum so viele verschiedene Landschaftszonen: im Westen die Costa, heiß und feucht, in der Mitte die Sierra, kühl und hoch, mit abenteuerlichen Straßen, die sich in Serpentinen bis in eine Höhe von 4800 Metern hinaufschlängelten oder in tiefe Schluchten hinabführten, im Osten, dem "Oriente" schließlich der Regenwald.

Am interessantesten fand Ross indes den Teil der Reise, der sie und ihre Mitreisenden nah an die Menschen heranbrachte. Salinas de Chimborazo zum Beispiel – der 3600 Meter hoch gelegene Ort, in dessen dünner Luft den "Tiefländern" aus Albstadt das Atmen schwer wurde, hat sich im Lauf von drei Jahrzehnten mit ausländischer Hilfe und dank der Arbeit, die der Salesianerorden vor Ort leistet, zu einem Muster für soziale und ökologische Entwicklungsmöglichkeiten entwickelt.

Höhepunkt der Reise war für die Albstädter jedoch der Aufenthalt im Kinderheim "Jardin del Eden" und dem ihm angegliederten Schülerwohnheim Chaka Wasi in Pujili – beide Einrichtungen werden von der Albstädter Michael-Günther-Stiftung unterstützt. Die Infrastruktur ist denkbar einfach; doch hat jedes Kind im "Jardin del Eden" – auf Deutsch "Garten Eden" – und hat jeder Jugendliche in Pujili sein eigenes Bett, seine eigene Zahnbürste und das Anrecht auf eine täglich warme Mahlzeit, die frisch zubereitet ist. Die Toilette hat Wasserspülung – keine Selbstverständlichkeit in einem Land wie Ecuador.

Die Kinder und Jugendlichen erhalten in diesen Wohnprojekten aber nicht nur Essen und ein Dach über dem Kopf, sondern auch Schulunterricht, Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung sowie Förderung im persönlichen Bereich in Gestalt von Liebe und Zuwendung. Wie gut all das funktioniert, das erfuhren die Albstädter bei einer Präsentation, in der sich die jungen Bewohner und teilweise auch ihre Eltern vorstellten und ihren Werdegang schildertenen. Und immer wieder bekamen die Gäste aus Europa "muchas gracias – vielen Dank" zu hören. Ihnen wurde unmittelbar deutlich: Ohne diese Einrichtungen hätten diese Kinder und Jugendlichen keine Möglichkeit, täglich die Schule zu besuchen, keine Chance, eine dauerhaft gesicherte Existenz für sich und ihre Familien aufzubauen und ein menschenwürdiges Leben zu führen. "Unsere Spenden", sagt Annebärbel Ross, "werden sinnvoll verwendet. Da wird nichts verschwendet und vergeudet; da wird wirklich geholfen.