Artenschutz: Gremium hebt Status auf

Albstadt (key). Ausgerechnet ein Stadtrat, der selbst gerne Mountainbike fährt, hat bei der Abstimmung über die Aufhebung des Schutzstatus für das Waldrefugium Abteilung Tennental seine Zustimmung verweigert.

Der Rest der Stadträte war in der jüngsten Sitzung dafür. Der Beschluss wurde nötig, um die kurze Variante der Mountainbikestrecke "Alb-Gold Wadenbeißer" östlich von Truchtelfingen und Tailfingen einrichten zu können. Sie soll in diesem Jahr gebaut werden und wird dann die sportlichste der drei Mountainbikestrecken auf Albstädter Gemarkung sein.

Der Grund, warum zunächst nur eine kurze Variante realisiert wird, hat damit zu tun, dass das Bebauungsplanverfahren für die Genehmigung der Planungen rund um den Bike-Park in Tailfingen noch nicht abgeschlossen ist. Das Regierungspräsidium Tübingen wollte seine Zustimmung für beide Projekte gemeinsam erteilen. Sollte das geschehen, will die Stadt die Wadenbeißer-Strecker um einen weiteren Streckenabschnitt Richtung Bike-Park ergänzen.

Mit den Grundstückseigentümern sind laut Stadtverwaltung beide Streckenverläufe abgestimmt, und auch die Untere Naturschutzbehörde sowie das Forstamt haben keine Bedenken.

So genannte Waldrefugien – 177 Hektar groß insgesamt – hat die Stadt in ihrem Stadtwald ausgewiesen, um das Alt- und Totholzkonzept umzusetzen und damit die Schutzfunktion und Erhaltung der Artenvielfalt zu gewährleisten.

Die Refugien dienen bedrohten Arten als eine Art Inseln zwischen bewirtschafteten Flächen. Das Waldrefugium "Vorderes Tennental" im Distrikt "Steinenlöchle" hat eine Größe von 1,7 Hektar.