Schillerschule: Kinder experimentieren

Albstadt-Onstmettingen. Bernhard Tomczyk kann nicht von der Schillerschule lassen: In den vergangenen Wochen waren er und seine Frau Margret viermal zu Gast bei den Zweitklässler und deren Klassenlehrerinnen Nadine Künst und Cornelia Frick. Warum? Ganz einfach – die Tomczyks haben ein Faible für die Naturwissenschaften und sind auch als Ruheständler im Schülerforschungszentrum Südwürttemberg in Bad Saulgau tätig, wo unter anderem Entwürfe für den neuen Lehrplan im Sachunterricht entwickelt werden. Jetzt wollten sie an Ort und Stelle erproben, ob die Ideen zum Thema Akustik auch in der Praxis umsetzbar sind.

Wie sieht das Konzept aus? Die Schüler sollen im Sachunterricht künftig noch aktiver als bisher werden und selbst Naturphänomene erforschen. Und so wurde das Klassenzimmer zum Forschungslabor, und die Schüler experimentierten gruppenweise unter Anleitung der Tomczyks, die zudem zur Verfügung standen, wann immer es Fragen gab. Was vermag unser Ohr zu leisten? Kommt das Geräusch von links oder rechts, ist es nah oder fern, laut oder leise, unangenehm oder angenehm? Glockenspiele, Trommeln, Rasseln, Glasflaschen und ein Schlauch dienten als Versuchsmedien. Partnersuche war beim Geräusche-Memory mit Filmdöschen angesagt; an simplen Gummigitarren, schwingenden Linealen oder einer Panflöte aus Trinkhalmen erprobten die Schüler, wie tiefe oder hohe Töne erzeugt werden. Mit dem Dosentelefon wurden geheime Botschaften übermittelt, schwingende Gabeln erzeugten glockenähnliche Klänge, und ein tickender Wecker wurde unter Wasser und im Vakuum erprobt.

Die letzten Experimente galten dem Gehörschutz: In Gruppenarbeit fanden die Schüler heraus, welche Maßnahmen Abhilfe gegen Flugzeug- oder Baustellenlärm schaffen. Fazit: Die Versuche können mit ganz einfachen Materialien durchgeführt werden, und zwar auch von Lehrkräften, die nicht Physik studiert haben.