Bei Steinmeyer gibt es Veränderungen: Der neue Geschäftsführer will das Unternehmen produktiver machen. Foto: Archiv

Neue Geschäftsführung will Produktivität erhöhen. Abbau der befristeten Arbeitsplätze.

Albstadt-Ebingen - Die neue Geschäftsführung des Ebinger Maschinenbauers August Steinmeyer will das Unternehmen durch eine Erhöhung der Produktivität wieder in die schwarzen Zahlen bringen. Das bedeutet unter anderem den Abbau der befristeten Arbeitsplätze.

Wie Manfred Münch, seit einem Vierteljahr Geschäftsführer des Unternehmens, in einer Betriebsversammlung der Belegschaft mitgeteilt hat, sind Umsatz- und Auftragslage zwar konjunkturbedingt gut; dennoch wird Steinmeyer ähnlich wie in den vergangenen Jahren auch im laufenden Geschäftsjahr 2017 keine schwarzen Zahlen schreiben. Angesichts der momentanen Marktlage und der hohen Produktqualität von Steinmeyer – die Firma stellt Gewindetriebe her – sei das inakzeptabel, sagt Münch.

Um wieder profitabel zu werden, bedarf es laut Münch einer Erhöhung der Produktivität. Das bedeutet zum einen Arbeitsplatzabbau. Steinmeyer hat tarifvertraglich Beschäftigungssicherung für alle festangestellten Mitarbeiter zugesagt und sich zudem verpflichtet, Lehrlinge nach dem Ende ihrer Ausbildung in die Festanstellung zu übernehmen. Leiharbeit gibt es im Unternehmen nicht; ihm steht daher, vom Einsatz von Ferienkräften einmal abgesehen, nur eine Option zur Verfügung, die Mitarbeiterzahl flexibel zu gestalten: die befristete Anstellung. Derzeit beschäftigt Steinmeyer 456 Mitarbeiter; bis September waren 35 Arbeitsplätze befristet. Sechs dieser Verträge liefen Ende des Monats aus und wurden nicht verlängert, drei weitere befristete Arbeitsverhältnisse laufen Ende Oktober aus. Ziel der Geschäftsführung ist, bis Mitte des kommenden Jahres die noch bestehenden befristeten Arbeitsverhältnisse zu beenden. Rund ein Viertel der Befristeten soll festangestellt werden, die anderen werden gehen müssen.

Die Verringerung der Belegschaft ist das eine, die Änderung der Arbeitsabläufe das andere. Münch plant einen organisatorischen Umbau der Produktion: Ihm arbeitet Steinmeyer derzeit zu sehr abteilungs- und zu wenig produktorientiert. In Zukunft sollen alle Mitarbeiter, die sich , in welcher weise auch immer, um dasselbe Produktsegment kümmern, organisatorisch zusammengefasst und stärker miteinander vernetzt werden, ganz gleich, ob sie nun an der Maschine oder im Vertrieb tätig sind. Die Qualität der Produkte, betont der Geschäftsführer, sei nicht zu beanstanden und tadellos, doch der Produktionsaufwand lasse sich verringern, und vor allem müsse die Liefertreue verbessert werden – sie sei derzeit die Achillesferse von Steinmeyer.