Pfarrer Andreas Gog (Bild) und Dekan Anton Bock haben den Jubiläums-Gottesdienst in Heilig-Kreuz gehalten. Fotos: Jetter Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Ebinger Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde feiert Jubiläum des Gotteshauses im Osten der Stadt

Seit 50 Jahren ein Ort der Zuflucht, des Gebets und des Beisammenseins: Am vergangenen Sonntag hat die Heilig-Kreuz-Kirche in einem feierlichen Jubiläumsgottesdienst auf eine bewegte Geschichte zurückgeblickt.

Albstadt-Ebingen. "So wie jeder Vogel ein Nest baut, haben auch wir Menschen das Bedürfnis zur Errichtung eines Zufluchtsorts", erläuterte Dekan Anton Bock den Impuls, der vor 50 Jahren zur Erbauung der Heilig-Kreuz-Kirche geführt hatte. Das tief verwurzelte menschliche Bedürfnis, sich eine Existenz aufzubauen, habe sprichwörtlich den ersten Stein ins Rollen gebracht. In einer jahrzehntelang andauernden bewegenden Geschichte habe sich die Kirche zu dem entwickelt, was sie heute sei: ein Haus Gottes inmitten der Menschen, wie Pfarrer Andreas Gog stolz hervorhob.

Zufluchtsort, eine Oase der Stille und des Gebets – die größte katholische Kirche Albstadts verkörpere vieles, wonach sich das menschliche Wesen sehne. Zahlreiche Steine seien in mühevoller Arbeit errichtet worden, doch der finale Stein dürfe noch lange nicht gesetzt werden. "Gott erschuf den Menschen mit der Begabung zum Architekten", betonte Bock, "wir Menschen müssen uns daher als lebendige Steine betrachten, die zur ständigen Erneuerung unserer Kirche beitragen." In ihrer Funktion als Denkmal habe die Heilig-Kreuz-Kirche nicht nur einen Bezug zur Vergangenheit, sondern müsse ebenso zum Nachdenken animieren.

Tatsächlich beginne die tiefe Reflexion bereits beim wohl offensichtlichsten Aspekt des Gotteshauses: dessen Namen. Das Kreuz erweise sich als ein Symbol des Glaubens, der sich in der heutigen oberflächlichen Gesellschaft bedeutender denn je abzeichne. Inmitten des schlicht gehaltenen Kirchenraumes nehme das symbolträchtige Leitmotiv neue Dimensionen an. Die Verankerung des Kreuzes im losen Gerüst eines schnelllebendigen Zeitalters gestalte sich als die Hauptaufgabe des Menschen: "Wir müssen das Kreuz mittragen", forderte Bock die zahlreich erschienenen Gläubigen feierlich auf.

In mehreren Gemeindeliedern brachten die gläubigen Christen ihre Dankbarkeit über den jahrelangen Bestand der Kirche gebührend zum Ausdruck.

Ein festlich geschmückter Kirchenraum trug ebenfalls zur feierlichen Atmosphäre des Gottesdienstes bei, der in deutscher und in kroatischer Sprache gehalten wurde. Die musikalische Umrahmung bildete der Kirchenchor der Heilig-Kreuz-Kirche in Kooperation mit dem Projektchor. Mit Mozarts berühmten Melodien erfüllten die Musiker den Kirchenraum und trugen zudem zum feierlichen Ambiente der Eucharistiefeier bei. Zudem wirkte Hans-Peter Merz an der Orgel musikalisch beim Jubiläumsgottesdienst mit.

Der feierliche Empfang der Heiligen Kommunion rundete den gelungenen Jubiläumsgottesdienst ab. Zudem richteten die evangelischen Pfarrerin Marlies Haist und eine Vertreterin der Stadt Albstadt Grußworte an die Gläubigen.