Eine Szene aus "24 Wochen" Foto: Neue Visionen Filmverleih Foto: Schwarzwälder-Bote

Caritas: Zuschauer diskutieren engagiert

Albstadt-Ebingen. Den Film "24 Wochen" von Anne Zohra Berrached, der 2016 auf der Berlinale Weltpremiere feierte, hat die katholische Schwangerschaftsberatungsstelle Albstadt der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau in Kooperation mit dem Capitol Filmpalast in der Woche für das Leben gezeigt, stand die bundesweite ökumenische Aktion für die Würde und den Wert des Menschen doch in diesem Jahr unter dem Motto "Kinderwunsch – Wunschkind – Designerbaby".

Nach dem Film, der mit dem deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet ist, hatten die Kinobesucher die Möglichkeit zum Gespräch mit der Gynäkologin und Psychotherapeutin Marion Janke und den Mitarbeiterinnen der katholischen Schwangerschaftsberatungen. Der Streifen erzählt die Geschichte eines Paares, das in der 24 Schwangerschaftswoche bei einer Routineuntersuchung erfährt, dass ihr zweites Kind nicht nur das Down Syndrom hat, sondern auch an einem schweren Herzfehler leidet. Die Diagnose trifft das Paar schwer, doch sie wollen lernen, damit umzugehen.

Die Suche nach der richtigen Antwort stellt jedoch zunehmend alles in Frage: die Beziehung, den Wunsch nach einem Kind und nach einem Leben nach Plan. Je mehr Zeit vergeht, desto klarer erkennen sie, dass sie eine Entscheidung für oder gegen das Leben des Kindes treffen müssen. Der Film wirft die Frage auf, wo die Grenze verläuft zwischen dem aktiven Eingreifen in das eigene Schicksal und dem, was so hingenommen werden muss – für Paare keine einfachen Fragen, auf die es schnelle Antworten gibt. Zahlreiche Aspekte wie die der Medizin, der Bioethik, der Religion, der konkreten Lebensplanung und der Paarbeziehung spielen bei der Entscheidung eine Rolle.

Authentisch und sehr ergreifend

Der authentische und sehr ergreifende Film machte die zahlreichen Besucher, darunter eine Klasse der Krankenpflegeschule, betroffen. Fragen wie die nach rechtlichen Regelungen eines Abbruchs nach der zwölften Schwangerschaftswoche oder nach pränataler Diagnostik beantwortete die Expertin kompetent. Marion Janke berichtete, dass es 2016 in Deutschland 634 Spätabbrüche, also Schwangerschaftsabbrüche nach der 22. Schwangerschaftswoche, gegeben habe.

Eine Mutter, deren Kind eine Behinderung hat, trat leidenschaftlich für Menschen mit Behinderung ein. "Auch behinderte Kinder sind glückliche Kinder", betonte sie. Zum Ende des Gesprächs ermunterte Marion Janke insbesondere die jungen Zuschauer zu einer optimistischen Einstellung zu Schwangerschaft und Geburt. Denn 96 Prozent aller Schwangerschaften und Geburten verliefen normal.