Wollen es noch einmal mit den Sportfreunden wagen: Sven Streich, Sabrina Reinauer und Thomas Leibold. Foto: Nölke Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Die drohende Auflösung in Lautlingen ist vertagt, die zweijährige "Probezeit" läuft

Eigentlich hatte man sich schon mit dem nahen Ende abgefunden – aber dann wollten es die Sportfreunde Lautlingen doch noch mal wissen. Die Auflösung ist vertagt; der Verein räumt sich selbst zwei Jahre "Probezeit" ein.

Albstadt-Lautlingen. Begonnen hatte die Hauptversammlung, die auch die letzte hätte sein können, mit einer düsteren Bestandsaufnahme. 37 Mitglieder habe der kleine Verein noch, bilanzierte sein Vorsitzender Sven Streich, fünf davon hätten zur Jahresmitte gekündigt. Altpapiersammlung und Weihnachtsbacken seien die einzigen nennenswerten Aktivitäten des Jahres 2016 gewesen; es fehle an Kommunikation und Zusammenhalt. Der Lichtblick Finanzen – Kassenwart Marc Bantle konnte ein vierstelliges Guthaben vermelden – war letztlich keiner: Was helfe das Geld, fragte Sven Streich, wenn die Kapazitäten fehlten, um damit etwas auf die Beine zu stellen.

Juliane Gärtner, die Lautlinger Ortsvorsteherin, war sichtlich betroffen angesichts dieses Szenarios: Es gebe wenige Vereine mit so jungen Mitgliedern; umso trauriger wäre es, wenn dieser sich jetzt auflösen müsste.

Doch so weit kam es nicht: Bei den Wahlen erklärte sich Thomas Leibold überraschenderweise bereit, den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden zu übernehmen – allerdings, forderte er, dürfe es jetzt keine weiteren Austritte mehr geben, und es müsse eine vernünftige Perspektive für den Verein her. Sabrina Reinauer war ihrerseits bereit, für weitere zwei Jahre als Schriftführerin zu amtieren. Diese zwei Jahre will man sich nun geben – Sven Streich bekannte, dass er selbst nicht mehr daran geglaubt habe.

Ob damit "die Kuh vom Eis ist", wie Juliane Gärtner feststellte, bleibt abzuwarten. In der anschließenden Diskussion wurde ein Versuch unternommen, Ziele abzustecken. Von einem monatlichen Fußballtraining war die Rede, und die Frage wurde aufgeworfen, ob man nach 2017 die Altpapiersammlung aufgeben solle. In einem Punkt – Juliane Gärtner brachte ihn auf den Punkt – waren sich alle einig: Das Wichtigste sei, dass man miteinander rede, und zwar offen und ehrlich. Ohne Kommunikation und Aufrichtigkeit könne auf Dauer kein Verein bestehen.