Eine überaus musikalische Familie: Vera, Cordula und Patrizia Rieber (von links) Foto: Brandner Foto: Schwarzwälder-Bote

Patrizia, Vera und Cordula Bieber überzeugen im Lautlinger Konzert auf der ganzen Linie

Von Wolfgang Brandner

Albstadt-Lautlingen. Für einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Musik- und Kunstschule Albstadt hat die Familie Bieber im Stauffenberg-Schloss gesorgt.

Die exzellenten Interpretationen von Musik aus dem Barockzeitalter und aus dem 20. Jahrhundert boten dem Publikum einen Hörgenuss der besonderen Art. Die beiden hochbegabten Musikerinnen Vera und Patrizia Bieber hatten zusammen mit ihrer Mutter Cordula ein anspruchsvolles und anregendes Programm zusammengestellt und überzeugten auf der ganzen Linie.

In atemberaubendem Tempo eröffnete Patrizia Bieber das Konzert auf dem Cembalo mit Bachs Präludium a-Moll aus der "Englischen Suite" Nr. 2. In den folgenden Kompositionen, allesamt aus dem Barock, harmonierte ihr virtuoses und klangintensives Geigenspiel hervorragend mit dem ihrer Schwester auf der Blockflöte. Sensibel, technisch perfekt und ausdrucksvoll klang jeder Ton, den Vera Bieber ihren diversen Flöten entlockte. Jede einzelne musikalische Phrase wussten die beiden Virtuosinnen gefühlvoll, aber ohne übertriebenen Affekt zu gestalten. Begleitet wurden sie dabei von ihrer Mutter Cordula, die für einen ausgeglichenen und tragenden Klang auf Klavier und Cembalo sorgte.

Die kurzen und informativen Einführungen, die Patrizia Bieber zu den einzelnen Werken gab, kamen vor allem dem Verständnis der Werke des zwanzigsten Jahrhunderts zugute. In der Sonate von Prokofjew verdeutlichte sie den Spagat zwischen Klassik und Moderne. Schwelgerisch kam das Violinkonzert von Korngold daher, und sogar in Anton Weberns Kompositionen herrschte konzentrierte Spannung. Mit Tangos von Astor Piazzolla, rhythmisch-pointiert interpretiert, verabschiedeten sich die Musikerinnen und beendeten ein Konzert, das dem Publikum sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.