Tut das weh? Etwas skeptisch verfolgen die Kinder das Schafscheren. Das Schaf selbst trägt’s mit Fassung. Foto: Müller

Schäferfest lockt in diesem Jahr auch Besucher aus der Ferne an. Abwechslungsreiches Programm.

Albstadt-Onstmettingen - Collie-Hüten, Schafscheren, Forst-Azubis, die aus einem Stück Holz ein Herz ohne Ecken und Kanten zaubern, und dazu noch ein Kasperle-Theater und ein Zauberclown: Beim Schäferfest in Onstmettingen war am Wochenende allerhand geboten.

Dabei stand das Schäferfest, das längst schon zu einem Aushängeschild für Albstadt und die Region geworden ist, noch bis April diesen Jahres auf der Kippe, weil nicht klar war, ob die Sparkasse Zollernalb abermals das Sponsoring übernehmen werde.

Das Schäferfest ist für Albstadt auch darum so wichtig, weil es die Region haut- und naturnah repräsentiert und Gäste aus nah und fern anlockt. Ein Ehepaar aus Österreich erklärte, die Landschaft hier habe ein besonderes Flair, sie sei "weich". Die beiden Österreicher waren durch das Internet auf Albstadt und das Fest aufmerksam geworden und hatten beschlossen, den Besuch mit einem Wanderurlaub zu verbinden.

Auch Besucher aus der direkten Umgebung, aus Meßstetten und Winterlingen, lobten das tolle Programm. Man treffe hier viele Bekannte und könne sogar den Hund mitnehmen, meinten sie.

Zumal das Schäferfest als Pilotprojekt "Tourismus" läuft, geht die Stadt Albstadt erstmals neue Wege und wirbt überregional. Unter anderem wurden Zeitungsanzeigen in Wiesbaden, Köln und Berlin geschaltet. Auf die Rückmeldungen ist Richard Eppler vom Amt für Kultur und Tourismus stolz. Gäste aus Wiesbaden hätten ihr Kommen zugesagt und ein Zimmer gebucht, sagte er.

Wegen eines Falls von Q-Fieber, der eine Klage nach sich zog, obwohl sich am Ende herausstellte, dass es sich nur um eine harmlose Grippe handelte, waren die Stadt und Schäfer Ralf Gamper zum Handeln gezwungen. Um auf der sicheren Seite zu sein, ließ Gamper seine 600 Schafe impfen, und die Stadt übernahm die Kosten.

Auch Armin Buchner, der bei dem Fest auf seinem Hof für beste Verköstigung sorgte, brachte in diesem Jahr frischen Wind herein: Für die Kleinsten organisierte er den Auftritt eines Zauberclowns und ein Kasperle-Theater. Die leuchtenden Kinderaugen bestätigten, dass die Idee goldrichtig war, als Zauberclown "Ronny Ballony" mit seiner Show im Zelt auftrat, und als Isabell und Matheo hautnah dabei sein konnten, als sich der Zauberstab nicht nur in einen Kochlöffel verwandelte.

Bei dem Zaubertrick der Geldvermehrung für Erwachsene, obwohl das Geld ausgegeben wurde, verwies der Zauberclown schmunzelnd auf die Sparkasse und fragte, ob sie diesen Trick wohl auch kenne. Und die kleine Emma staunte nicht schlecht, als sie Seile aus der Tüte zog, die sich auf magische Art und Weise verlängert hatten.

Die Hohenzollerische Puppenbühne führte danach die Stücke "Bello der Räuberschreck" und "Kasperle beim Zauberer" auf und bescherte damit einmal mehr strahlende Gesichter bei Groß und Klein.

Erstmals waren in diesem Jahr auch Alpakas zu sehen. Neu waren auch die Stände mit Schafskäse sowie Deko-, Floristik-, und Holzarbeiten. Eine 26-köpfige Reitergruppe aus Thanheim sorgte zudem mit ihrem Besuch für ein besonderes Flair.