Im Beisein von Landrat Günther-Martin Pauli und Lea-Leiter Frank Maier (von links) haben die Initiatoren des Benefizkonzerts den Erlös – 3720 Euro – als Scheck an Vertreter des Lea-Bürgerbüros, Rebekka Lachmann und Karlo Gerstenecker (Dritte und Vierter von links), übergeben. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Von der Veranstaltungsreihe "Mensch von nebenan" sollen Flüchtlinge und Einheimische gleichermaßen profitieren

Von Karina Eyrich

Meßstetten. Transparent – vor allem für die Einwohner von Meßstetten – soll sie sein, die Landeserstaufnahmestelle (Lea) für Flüchtlinge in der früheren Kaserne. Deshalb hat deren Leiter Frank Maier die Bildung einer Veranstaltungsreihe angekündigt.

"Mensch von nebenan" lautet der Titel der Reihe, die mit der Auftaktveranstaltung am Mittwoch Abend im Begegnungszentrum der Lea begonnen hat. Das Interesse war groß, jeder Stuhl besetzt, was Lea-Leiter Frank Maier freute. Landkreis, Stadt und die Verwaltung der Lea organisieren gemeinsam die Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung in Meßstetten, zu der Führungen in der Lea – die erste findet am 19. März statt – ebenso gehören sollen wie "Runde Tische", an denen Interessierte Fragen stellen können, der Kontaktaufbau zu Schulen, Kindergärten, Jugendtreffs und Vereinen.

Außerdem wird ab dem 1. April ein Streetworker – er ist bereits gefunden – in den Straßen Meßstettens unterwegs sein, der als Ansprechpartner für Einheimische dient und den Kontakt zu den Geschäften und zur Polizei herstellen soll. Zu seinen Aufgaben gehört außerdem die Anbindung an die Verwaltungen der Lea und der Stadt sowie die Hilfestellung für die Flüchtlinge selbst, die oft in Gruppen in der Stadt unterwegs sind.

Bei den Einheimischen sorge Letzteres mitunter für Unbehagen, so Maier. Ihr südländisches Ausehen, die Angst vor ansteckenden Krankheiten und kursierende Gerüchte über Vorgänge in der Lea trügen dazu bei. "Positive Erfahrungen hingegen verbreiten sich nicht so schnell und werden gerne verarbeitet", betonte Maier, dem daran liegt, dass Missverständnisse und Probleme beseitigt werden, bevor sie entstehen.

Wer sich für die erste Führung in der Lea anmelden will, der muss das mit Name und Anschrift tun. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt. Die erste Bürgersprechstunde soll dann im April stattfinden und wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Hilfsbereitschaftist ungebrochen

Dass die Hilfsbereitschaft der Meßstetter für die Lea ungebrochen hoch ist, zeigt der Erlös des Benefizkonzerts, der als Scheck an das Team des Lea-Bürgerbüros um die Leiterin Rebekka Lachmann übergaben wurde: 3720 Euro sind zusammengekommen.

Rebekka Lachmann berichtete auch, welch vielfälige Aufgaben – von der Betreuung bis hin zu Sprachkursen – Ehrenamtliche übernehmen und dass weitere Helfer jederzeit willkommen seien. An Sachen würden derzeit vor allem Kartons, Babyzubehör, Baby-Badewannen und Kinderwagen sowie Hochstühle gebraucht. Wolle, Strick- und Häkelnadeln seien im Strickcafé willkommen, und auch an Puppen und Kuscheltieren sei der Bedarf hoch: "So etwas können wir einem Kind, wenn es wieder geht, schließlich nicht mehr wegnehmen!"

Weitere Informationen: erhalten Interessierte im Lea-Bürgerbüro, Telefon 07431/ 961 47 49, oder unter der E-Mail-Adresse info-lea@drk-zollernalb.de.