Das ganze Reich der Tiere versammelt sich in der Zollernalbhalle – die Phantasie der Maskenbildnerinnen kannte keine Grenzen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Musical: Afrikanisches Flair im kalten Älbler Herbst: Akteure um Birgit Reinauer übertreffen sich selbst

Chorleiterin Birgit Reinauer hat die Quadratur des Kreises geschafft und nicht nur das monumentale Musical "Simba – König der Tiere" auf die Bühne gebracht, sondern die Dorfgemeinschaft durch das Zusammenspiel der Lautlinger Vereine gestärkt.

Albstadt-Tailfingen. Langanhaltenden, stehenden Applaus zollten die Akteure und Zuschauer Birgit Reinauer nach der Aufführung des Musicals "Simba – König der Tiere": Die Chorleiterin, Initiatorin und Organisatorin des Musicals, hat dem Lautlinger Vereinsleben in der ausverkauf-ten Zollernalbhalle einen glänzenden Höhepunkt beschert. Jeweils 600 Besucher bejubelten an zwei Tagen 188 Mitwirkende; die zweigeteilte Bühne war so voll wie die Zuschauerreihen – und nicht nur, als sich die Tierherden des Königreichs auf der Bühne versammelten.

Auf der linken Seite präsentierten sich die Musikkapelle Frohsinn und die 73 Sänger des Chors. Die rechte Bühnenhälfte dominierte ein stilechtes Bühnenbild. Seine Wirkung wurde noch gesteigert durch authentische Bildeinspielungen und sehr aufwendige Nachbildungen des Elefantenskeletts, das Simba und Nala verbotenerweise aufsuchen, und des Käfigs, in dem der gefangene Vogel Zazu sitzen und dem deprimierten Bösewicht Scar aufmunternde Lieder vorsingen muss.

Die Hälfte der Akteure trugen wunderschöne, teilweise beim Partnerverein Bingen ausgeliehene Kostüme; die andere Hälfte hatten überaus fantasievoll Andrea Roth und ihr Team eingekleidet. Erzählerin und Souffleuse Irmi Hagg führte durch die Geschichte von Simba, dem rechtmäßigen Erben des Königs der Löwen, der von seinem Onkel Scar um den Thron betrogen wird. Simbas Vater, der König, wird von seinem Bruder Scar in eine Falle gelockt, als er Simba aus Lebensgefahr zu retten versucht, und kommt zu Tode. Scar redet Simba ein, dass er am Tod des Vaters schuld sei, worauf Simba sich, von Schuldkomplexen geplagt, zurückzieht und Scar die Herrschaft an sich reißt. Der Übeltäter verwandelt das blühende Reich der Tiere systematisch in eine Wüstenei und einen Friedhof, doch dann findet Nala, Simbas Kindheitsfreundin, den verschollenen Thronerben und fordert ihn auf, den Tyrannen zu beseitigen, sein Erbe anzutreten und das Reich gerecht zu regieren. Was Simba auch tut.

Unter den Songs des Musicals erklangen so bekannte Stücke wie "Hakuna matata", was so viel wie "keine Sorgen" bedeutet. Sie vereinten sich mit den opulenten Bildern zu einem großartigen Hör- und Seherlebnis, das die Zuschauer mit tosendem Beifall honorierten. Freilich lebte die Aufführung nicht nur von mitreißender Musik, sondern auch von spaßigen Pointen, etwa wenn das Warzenschwein Pumba sich freut: "Ich habe gefressen wie ein Schwein" und sein Freund, die Antilope Timon, ihn darauf aufmerksam macht: "Du bist ein Schwein."

Birgit Reinauer freute sich darüber, dass alle Solisten ausschließlich aus ihrem Chor stammten – Corina Buckenmayer hatte bei der Stimmbildung mitgewirkt. Beteiligt waren außerdem die TSV-Jazztanzgruppe, der Zwergenchor, Schüler der Ignaz-Demeter-Schule, die Kirchensinger und Uwe Sessler, der für Ton und Technik zuständig war. Vom Vorsitzenden des Liederkranz Lautlingen, Frank Schemminger, erhielt die Chor- und Gesamtleiterin zum Dank für ihre einjährige Vorbereitung einen Blumenstrauß. Bei ihm und Birgit Reinauer ist übrigens die DVD mit der Aufzeichnung der Aufführung erhältlich.