Einen eindrucksvollen Beweis seiner Vielseitigkeit hat das Städtische Orchester in seinem Herbstkonzert erbracht. Fotos: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Matthias Haslach gibt im Herbstkonzert des Städtischen Orchesters Albstadt ein überzeugendes Debüt

Von Sabine Miller

Albstadt-Ebingen. Sein Konzertdebüt hat am Samstag Matthias Haslach, der neue Dirigent des Städtischen Orchesters Albstadt, in desen Herbstkonzert gegeben – und sich dem Publikum in der voll besetzten Festhalle bei dieser Gelegenheit auch gleich als fabelhafter Trompetensolist präsentiert.

Wie bei Ebinger Herbstkonzerten üblich begann das breit gefächerte Programm im Anschluss an die Begrüßungsansprache des Vereinsvorsitzenden Gerhard Baldauf mit dem Auftritt des Jugendorchesters. "Highlights From Anastasia" heißt das bilderreiche Musikstück, in dem der Nachwuchs einen Blick zurück in die Zarenzeit warf – flüchtige Impressionen wechselten mal mit schweren, gedämpften Klängen, dann wieder mit rasant jagenden Passagen.

Die dramatischste Musik stammt naturgemäß oft aus Filmsoundtracks – Michael Browns "Movie Blockbusters", aneinander gereihte Sequenzen aus Filmmusiken, legten davon ein spannungsgeladenes Zeugnis ab. Im dritten und letzten Stück, einem Werk des Niederländers Jacob de Haan, gesellten sich vier junge Talente zum Jugendorchester – beim letztjährigen Herbstkonzert waren sie als "Minis" aufgetreten; jetzt zeigten sie, dass sie durchaus schon mit den Größeren mithalten können.

Und wer weiß, vielleicht stehen sie irgendwann auch als Solisten auf der Bühne, so wie ihr neuer Dirigent, der den Taktstock für die Dauer von Jean-Baptiste Arbans "Fantasie brillante" seinem Stellvertreter Artur Grochowski überließ, um in seiner Solopartie ein Maximum an Ausdruck und Farbe aus seiner Trompete herauszuholen. Rund, satt und flüssig hörte sich das an – das Publikum jubelte. Seit Januar 2008 ist Matthias Haslach festangestellter stellvertretender Solotrompeter bei den Stuttgarter Philharmonikern. Sein Handwerk hat er von der Pike auf gelernt, genug Erfahrung als Dirigent bringt er auch mit: Von 2003 bis 2014 war er musikalischer Leiter der Musikkapellen von Durach und Deuchelried im Allgäu. Sein Probedirigat beim Städtischen Orchester absolvierte er mit "Trimbeka" von Carl Wittrock, und dieses Stück boten er und sein Ensemble nach der Pause den Hörern dar.

Und legten dann noch nach: Der "Musical Daens Suite", einer von Jan Rypens arrangiertes Komposition von Dirk Brossé, ließen sie die "Danzas Cubanas" folgen, feurigen Tanzrhythmen, bei denen kaum jemand noch ruhig auf dem Stuhl zu sitzen vermochte.

Mit "Curtain Up", einer im Stil der "Theater Ouvertüre" gehaltenen Tonschöpfung von Alfred Reed, einem amerikanischen Komponisten mit österreichischen Wurzeln, ging es in die Zielgerade. Noch einmal entlockte Matthias Haslach seinem Ensemble eine farbkräftige Lesart des Stücks und bedankte sich danach bei den Musikern für ein gelungenes Konzert – diesem waren immerhin zwei Monate intensiven Übens vorausgegangen. Auch das Publikum war begeistert. Erst nach zwei weiteren Darbietungen ließ es Dirigent und Musiker von der Bühne.