Die Berufsschüler aus Chambéry auf der Rathaustreppe mit Franziska Diebold, Frédérique Boulogne und Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Claudia Schnau-Keppler, Pascal Wantier, Bettina Leichtle, Rolf Armbruster, Martin Roscher und Hans-Joachim Hofmann, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Chambéry. Foto: Röck Foto: Schwarzwälder-Bote

Partnerstadt: Schüler absolvieren Praktika

Albstadt. Doppelt lernen wollen die Berufsschüler aus Albstadts Partnerstadt Chambéry, die zurzeit Praktika in Albstadt und Umgebung absolvieren. Oberbürgermeister Klaus Konzelmann hieß die Sechs im Alter von 17 bis 18 Jahren willkommen – sie werden vier Wochen lang in Betrieben des Schreiner- und Zimmerhandwerks tätig sein und sowohl Fachliches als auch Deutsch lernen.

Am Austausch beteiligt sind die Berufsschulen La Ravoire in Chambéry und die Philipp-Matthäus-Hahn- Schule in Balingen. Pascal Wantier, Lehrer an der Berufsschule La Ravoire, und Rolf Armbruster aus Albstadt organisieren seit vielen Jahren den Austausch im Rahmen der Städtepartnerschaft gemeinsam. Begleitet wurde Pascal Wantier diesmal von Frédérique Boulogne, die sich als Verwaltungsleiterin der Berufsschule in Chambéry für den Austausch stark macht und dafür einsetzt, dass die Praktika nicht zuletzt auch mit Hilfe von EU-Fördergeldern finanziert werden.

Auf deutscher Seite kümmert sich Franziska Diebold, Lehrerin an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule, um die Betreuung der Gäste vor Ort und um den Kontakt zu den Handwerksbetrieben im Zollernalbkreis.

Diese Art der Kooperation ist nach Meinung der Organisatoren für beide Seiten ein Gewinn, weil sich die freiwilligen Handwerkslehrlinge mit Neugier, Offenheit und großem Interesse in der Praxis einbringen – auch deshalb, weil es in Frankreich die duale Berufsausbildung nicht in der Form gibt wie in Deutschland und dort der Praxisbezug weitgehend fehlt.

Wie Diebold berichtet, arbeiten die Schüler an vier Tagen in der Woche in den Betrieben. An einem Tag besuchen sie die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Balingen, wo sie den Französischunterricht des Technischen Gymnasiums in Klasse elf und zwölf mitgestalten und am Berufsschulunterricht der Schreinerlehrlinge in der Werkstatt teilnehmen.

Während ihres Aufenthalts wohnen die Schüler in privat zur Verfügung gestellten Unterkünften, in denen sie sich selbst versorgen. Damit auch gemeinsame Freizeitaktivitäten nicht zu kurz kommen, überreichte Klaus Konzelmann den Praktikanten Eintrittskarten fürs "badkap" und verband dies schmunzelnd mit den Worten, dass sie nicht nur Berufserfahrung sammelten, sondern vielleicht sogar auch andere Bekanntschaften schließen und jederzeit wieder in Albstadt willkommen seien.