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Adventsmatinee: Ebinger Kammerorchester spielt Werke von Bach und Händel

Seine traditionelle Adventsmatinee hat das Ebinger Kammerorchester vor voll besetzten Bänken in der Kapellkirche unter der Leitung von Martin Künstner gegeben. Auf dem Programm standen Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.

Albstadt-Ebingen (wgh). Den Anfang machte Händels Concerto grosso op. 6, Nr. 1. Am erhebenden ersten Satz beeindruckte ganz besonders das wunderbare Wechselspiel zwischen Orchester und Concertino, das mit Sibylle Kistermann – erste Violine – , Liu Ge – zweite Violine – und Cellist Wolfgang Brobeil exquisit besetzt war. Heiter, elegant und dabei zupackend kam das Allegro einher, würdevoll das Adagio, in dem die Solistengruppe erneut in einen Dialog mit dem Orchester trat. Anschließend ein fugiertes Allegro – die erste Violine stellte das Thema vor, danach setzte die zweite und schließlich das Orchester ein. Ein weiteres Allegro – tänzerisch, schwungvoll, heiter – setzte den Schlusspunkt.

Johann Sebastian Bachs zweite Orchestersuite Nr. 2 h-Moll, die Flötensuite unter den vier Köthener "Ouvertüren", zählt zu den populärsten Werken des späteren Thomaskantors. Den Solopart übernahm Amanda Chominsky – und wurde der Aufgabe vollauf gerecht.

Der feierlichen Ouvertüre mit den ausgedehnten, schön ausgezierten Solopassagen folgte ein tänzerisches Rondeau, das eine ganze Folge von Tanzsätzen einleitete. Bourrée und Polonaise boten der Flötistin hinlänglich Gelegenheit, durch Virtuosität zu glänzen. Im höfischen Menuett ging es dann etwas gesetzter, um nicht zu sagen besinnlicher, zu – und dann setzte Amanda Chominsky zu virtuosen Sturmlauf durch die abschließende Badinerie an – sie meisterte ihn bravourös.

Danach war wieder Händel an der Reihe – zum Abschluss erklang sein Concerto grosso op. 6, Nr.6. Feierlicher Ernst sprach aus dem ausdrucksvoll gespielten "Largo affetuoso", in dem das seelenvolle Spiel des Concertino besonders beeindruckte.

Ihm folgte ein strenges Fugato des Orchesters, die elegische Musette und ein sehr geschlossenes, fein artikuliertes Allegro, zu dem Sibylle Kistermann wunderbare Violinsoli beisteuerte; den Schlusspunkt setzte ein ebenfalls mit "Allegro" überschriebener schwungvoller Tanz.

Für den danach aufrauschenden überreichen Schlussbeifall – er galt nicht zuletzt Cembalist Bernd Braun – revanchierte sich das Kammerorchester mit der Pastorale aus dem Weihnachtskonzert von Arcangelo Corelli als Zugabe. Die Interpretation war einmalig schön.