Zynisch: der Spruch über dem Eingangstor zum Konzentrationslager Dachau Symbol-Foto: Hoppe Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Bedrückendes Gefühl in ehemaliger Gaskammer

Schon beim Betreten des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau hatte man ein sehr bedrückendes Gefühl. Dieses Gefühl zog sich auch durch die ganze Besichtigung.

Das große Tor am Eingang war am Anfang sehr merkwürdig für uns, denn auf dem großen und stabilen Eisentor stand in Großbuchstaben "Arbeit macht frei".

Diesen Satz sagte man den Gefangenen, als sie ins Konzentrationslager Dachau kamen. Sie sollten nur genug harte Arbeit verrichten und dem Führer und seinen Gesetzen folgen – so würden sie eines Tages freikommen.

Das Gebiet, auf dem sich das KZ befand, war gigantisch. Auf dem ganzen Gelände befanden sich sehr viele Baracken, in denen die Gefangenen unterkamen, aber auch ein großes Verwaltungsgebäude der SS.

Außerdem gab es ein Krematorium und eine Gaskammer. Diese Gaskammer wurde allerdings nur zu Testzwecken verwendet.

Denn etwas wussten viele nicht: Dachau war kein Vernichtungslager, sondern ein reines Arbeitslager.

Wir Schüler fanden es besonders schlimm, dass man die Häftlinge, die in die Gaskammer kamen, angelogen hat. Man hatte ihnen nämlich versprochen, dass sie nach der "Dusche" etwas Warmes zu Essen bekommen würden.

Es war ebenfalls ein sehr komisches Gefühl für uns, als wir durch die Gaskammer gelaufen sind. Denn wir wussten, dass wir dieses Gebäude wieder lebend verlassen werden. Wohingegen die Gefangenen es damals nur dachten.

Man muss auch bedenken, dass viele Menschen im Konzentrationslager Dachau nicht nur durch die viel zu harte Arbeit oder Fluchtversuche gestorben sind, sondern auch durch Krankheiten. Die Gefangenen wurden während so einer großen Krankheit nicht von den Angestellten versorgt.

Im Konzentrationslager gab es unterschiedliche Häftlingsgruppen. Auf jeder Häftlingsuniform war ein Dreieck aufgenäht, ein sogenannter Winkel. Je nachdem, welche Straftat die Häftlinge begangen hatten. Juden bekamen aber einen Stern aufgenäht anstatt eines Dreiecks.

Letzten Endes wurden alle Häftlinge mit dem Satz "Arbeit macht frei" belogen. Zwar wurden anfangs noch ein paar nach einer gewissen Zeit entlassen, aber gegen Ende war es eher "Arbeit macht tot" anstatt, wie versprochen, "frei".

 Die Autorin ist Schülerin in Klasse 9c des Gymnasiums Ebingen.