Köstlichkeiten aus aller Welt haben sich die internationalen Gäste bei der Weihnachtsfeier schmecken lassen. Foto: Gneiting Foto: Schwarzwälder-Bote

Freundeskreis Asyl erinnert mit Weihnachtsfeier an Jesu Schicksal

Albstadt-Ebingen. Viel improvisieren musste der Freundeskreis Asyl, um seine Weihnachtsfeier für Asyl Suchende und Flüchtlingen auf die Beine zu stellen, was ihm dank der Unterstützung des Roten Kreuzes Ebingen gelungen ist. Das DRK stellte Helfer und den Raum, in dem ein schönes Buffet mit internationalen Köstlichkeiten wartete und wo Hermann Christian Schick deutsche Weihnachtslieder sang, während die Gäste Kontakte knüpften.

Immerhin rund 50 Besucher – etwa 35 von ihnen Asylbewerber, Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund – waren gekommen; Letztere halfen mit ihren Sprachkenntnissen bei der Verständigung. Gesangsvorträge von Kindern, Spiele und Bastelangebote machten den Abend kurzweilig. Kleiderspenden und Geschenke für Kinder erfreuten die Gäste.

"Relativ früh sind dann die ersten wieder aufgebrochen, was etwas schade war", berichtet Pfarrer Markus Gneiting vom Freundeskreis Asyl, "aber bis alles aufgeräumt war, wurde es dann doch auch später." Gneiting dankte alle Mitplanenden und Mitarbeitenden, besonders dem Team des DRK, "ohne das es nicht funktioniert hätte", aber auch der evangelischen Kirchengemeinde Ebingen, die etwas Geld für Geschenke beigesteuert habe.

Im neuen Jahr setzt der Freundeskreis Asyl seine Aktivitäten fort: Am 5. Januar nimmt ein Sozialarbeiter seine Arbeit auf, und schon Mitte oder Ende Januar will sich der Freundeskreis treffen, um miteinander die Aktivitäten "auf stabile Füße zu stellen", wie Gneiting sagt. Er freute sich, "dass ein Großteil der Welt Weihnachten feiert, und damit auch an das Schicksal aller Flüchtlinge erinnert". Denn bereits das kleine Jesuskind – verniedlichend "Holder Knabe mit lockigem Haar" genannt – und seine Familie hätten "eine knallharte Flüchtlingsgeschichte" erlebt: Zuerst seien sie von Nazareth nach Bethlehem gekommen, und dann habe die Familie nach Ägypten fliehen müssen, um den Schergen des Königs Herodes zu entkommen, der laut Evangelium alle neugeborenen Kinder töten ließ. Gneiting betont: "So können wir Menschen, und erst recht wir Christenmenschen, nicht mehr wegschauen, wenn andere Menschen, egal woher, eine Heimat suchen. Vielleicht, so wird erzählt, entdecken wir in diesen Menschen das Antlitz Gottes. Und dann geschieht etwas in unseren Herzen und zwischen den Menschen, dann wird wirklich Weihnachten!"