"Adieu Madame la Professeure" haben die Kinder der Lammerberg-Grundschule, die nun selbst umziehen müssen, für ihre scheidende Rektorin gesungen. Fotos: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

An der Lammerberg-Grundschule wird Rektorin Adelheid Berger verabschiedet / Eine Äre geht zu Ende

Von Judith Fischer

Albstadt-Tailfingen. Adelheid Berger wird die im neuen Schuljahr anstehende Umgestaltung der Tailfinger Schullandschaft nicht mehr von innen miterleben – die Rektorin der Lammerberg-Grundschule ist am Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet worden.

Knapp 41 Jahre lang war Adelheid Berger Lehrerin gewesen – nach dem Abitur am Gymnasium Ebingen hatte sie an der PH Reutlingen Sport und Deutsch auf Lehramt studiert und 1973 als Lehrerin an der Grund und Hauptschule Veringendorf angefangen.

Dort blieb sie nicht lange; die nächsten beruflichen Stationen waren die Burgschule Meßstetten und, nach einer Familienpause, die Lammerbergschule, deren kommissarische Leitung sie 2000 übernahm – zwei Jahre später wurde sie auch offiziell Rektorin. Beim Abschied standen 20 Jahre an der Lammerberg-Grundschule zu Buche, davon 14 als Schulleiterin. Wen wundert es, dass es bei ihrer Verabschiedung sowohl Geschenke als auch Komplimente im Überfluss gab. Gernot Schultheiß, Direktor des Schulamtes Albstadt, lobte Bergers vorbildliches Engagement, das eine Konstante in ihren Lebenslauf sei – ihre pädagogische Verantwortung habe Adelheid Berger immer sehr ernst genommen. Bürgermeister Anton Reger blies ins selbe Horn: "Unmengen von Verpflichtungen" habe Berger übernommen und die Aufgaben dann "immer gerne und gewissenhaft ausgeführt".

Vor Problemenhat sie nie kapituliert

Nie habe sie vor Problemen kapituliert, sondern sie immer als Herausforderungen verstanden, stets nach vorne geschaut, die Zukunft der ihr anvertrauten Kinder und der Schule fest im Blick. Auch Kollegenlob wurde Berger zuteil: Christa Beck, Albstadts geschäftsführende Schulleiterin, charakterisierte sie mit Attributen wie Humor, Herzlichkeit, Wärme und Optimismus. Schuldekanin Ulrike Spähle beschrieb sie als herzerfrischend offen und ehrlich – und als äußerst begabte Trommlerin. Dass es noch enthusiastischer geht , bewiesen die Schüler. "Sie sind erste Sahne" sangen sie zu Beginn des Festakts und später dann "Adieu Madame la Professeure" – von jedem einzelnen der kleinen Sänger bekam Adelheid Berger anschließend eine Blume überreicht. Vor allem von dieser Geste war sie danach sehr bewegt: "Das muss ich erst einmal verdauen“ sagte sie gerührt." Ihr Dank für "erfüllte Jahre an der Lammerbergschule" galt "allen, die mit mir zu tun gehabt haben" – das harmonische Miteinander mit den Kollegen habe sie sehr bereichert. Vor allen anderen aber dankte sie den Kindern: "Ich werde euch nicht vergessen – ihr seid doch die Wichtigsten an dieser Schule."

Richtiger wäre vielleicht "wart die Wichtigsten" – der Umzug vom Lammerberg in die neuen Räume in der Lutherschule, an der ein "Grundschulcampus" für den Talgang entsteht, hat bereits begonnen. Und so geht, wie Christa Beck es ausdrückte, mit dem Abschied von Adelheid Berger in mehr als einer Hinsicht "eine Ära zu Ende".