Die machen doch nur Spaß – ganz anders als ihr Name erwarten lässt: die "No Nonsense Band" im Stauffenberg-Schloss. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

"No Nonsense Band" weiß im Stauffenberg-Schloss mit ihrem Repertoire zu überraschen / Kunstvolle Improvisation

Von Judith Fischer

Albstadt-Lautlingen. Das ist Musik aus einer anderen Zeit: Die "No Nonsense Band" servierte sie im Stauffenberg-Schloss – mit Jazz und Swing der 1920-er und 30-er Jahre.

Eine lustige Truppe von absoluten Könnern, das ist die "No Nonsense Band", die den krönenden Schlusspunkt der Saison "Kultur im Schloss" gesetzt hat. Die Jazzband besteht aus vier Musikern aus Würzburg und Nürnberg, und jeder von ihnen ist ein wahrer Meister an seinem Instrument.

Peter Thoma spielt das Sopransaxophon und sorgt mit tollen Gesangeinlagen für erfrischende Abwechslung. Während Nadine Winziers – "Augenstern" der Band, wie sie einer ihrer Kollegen charmant nennt – am Saxophon glänzt, zeigt Benedikt Schaut, wie vielseitig eine Trompete klingen kann. Unfassbar flinke Finger hat derweil Felix Himmler am Kontrabass. Die Kombination dreier Blasinstrumente mit einem Kontrabass mag ungewöhnlich für ein Jazz-Quartett sein, funktioniert aber wunderbar. Der Kontrabass sorgt für ein rhythmisches Fundament, auf das die Bläser ihre kunstvollen Improvisationen setzten. Die Spezialität der "No Nonsense Band" ist Oldtime-Jazz im Chicago und New Orleans-Stil, insbesondere der 1920-er und 30-er Jahre. Doch auch Swing-Klassiker sowie traditionelle Jazztitel hat die Band parat. Zu letzteren gehört der amerikanischen Gospel und Jazzstandart "Down By The Riverside", den die Band im Stauffenberg-Schloss vortrug. Dann verließen sie den Flusslauf und machten sich auf zu entfernteren Sphären, denn laut einer Star-Wars-Episode gibt es auf einem fernen Planeten auch eine Gruppe, deren Stück "Kantina Band" sie neu interpretierten. Ein chinesisches Stück hatte die Band von ihrer Tournee durchs Reich der Mitte mitgebracht.

So war das Programm insgesamt sehr facettenreich. Unter den teilweise recht alten Stücken – das älteste stammt aus dem Jahr 1911 – war viel beschwingt lockere Tanzmusik, die mit flotten Rhythmen zum Tanzen einlud, etwa das Stück "Charlston", benannt nach einem Modetanz der 1920-er Jahre. Doch auch traurige, sehr romantische und sogar erotische Stücke – "The Sheik of Araby" – waren dabei. Das Publikum, das den ganzen Saal des Stauffenberg-Schlosses füllte, wippte fröhlich im Takt der Musik und zeigte sich beeindruckt von den kunstvollen Soli der Musiker.

Kaum genug bekommen konnten die Zuschauer von dieser Musik – und ließen die "No Nonsense Band" nach zwei Zugaben und nur ungern gehen.