Auf den Spuren von Petrus: Kinder und Jugendliche der Kirchengemeinde St. Josef führten ein Musical auf. Foto: Miller Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindermusical: Bekannte Figur der Bibel wird in der Kirche St. Josef in ein neues Licht gesetzt

Kinder und Jugendliche der Kirchengemeinde St. Josef sowie Schüler der Musik- und Kunstschule Albstadt haben in der Josefskirche das Musical "Petrus, der Jünger" aufgeführt.

Albstadt-Ebingen. Das von Adonia adaptierte Stück erzählt die Geschichte der wohl bekanntesten Figur der Bibel von ihrer Berufung zur Nachfolge Christi bis hin zu ihrem Amt als Apostel- und Gemeindeleiter.

Letztlich ist es vor allem die Geschichte einer Wandlung, welche die jungen Sänger und Schauspieler im Ebinger Gotteshaus musikalisch-kreativ in den Altarraum brachten, denn nach Überwindung von Wankelmut und vielen Zweifeln steht Petrus, der eigentlich Simon hieß und als einfacher Fischer sein Brot verdiente, am Ende als "Fels des Glaubens" da.

Wichtige Stationen, die Petrus mit Jesus erlebte, stellten die Akteure szenisch dar, und so altvertraut die Biografie von Simon-Petrus jedem ist, so nah, zeitgemäß und frisch schien sie durch das Spiel der Kinder plötzlich zu sein: Mit wenigen, einfachen Zutaten befand sich das Publikum mal am See Genezareth, mal mitten im Garten Gethsemane, sah und verstand menschliche Schwächen, fühlte aber auch Zuversicht und Freude mit.

Besonders anrührend gelang die Szene der Heilung von Petrus Schwiegermutter – mucksmäuschenstill war es da im Kirchenraum. Zum Schauspiel gesellten sich die Gesangsdarbietungen des Chors und der drei Solisten Mahfam Kazemi, Julia Klein und Annika Gonser. Die Liedtexte des Musicals regten zum Nachdenken an, da sie das Menschsein mit all seiner Fehlerhaftigkeit in den Fokus rücken und gleichwohl Hoffnung auf Heilung durch Gottes Liebe machen.

Stefanie Hirt an der Querflöte, Saxofonist Bernd Vosseler, Felix Wettengel an der E-Gitarre, Schlagzeuger Hannes Vosseler und Hans-Peter Merz, der auch die Gesamtleitung des Musicals hatte, am E-Piano untermalten die Gesangseinlagen instrumental.

Die Sprechrollen hatte Elvira Müller mit den Kindern einstudiert. Sie gestaltete, unterstützt von Petra Wacker, auch das Bühnenbild und die Requisiten wie den aus Pappe ausgeschnittenen Hahn, der in einer der letzten szenischen Darstellungen in die Höhe gehoben wurde. Am Hahnenschrei erkennt Petrus laut der Bibel seine Schuld und sein Versagen, doch Jesus hält zu ihm. "Du lässt mich nicht fallen, setzt mich wieder ein, ich darf ganz neu dein treuer Jünger sein", sangen die Kinder.

Schließlich endete die Aufführung in einem beschwingten musikalischen Gotteslob zum Mitklatschen für alle. "Kinder, das habt ihr wunderbar gemacht!", lobte Pfarrer Andreas Gog und sprach damit dem Publikum aus dem Herzen.