Wirtschaftsförderer Andreas Hödl macht sich Gedanken übers Internet. Foto: Raab Foto: Schwarzwälder-Bote

GHV beklagt Tailfingens unverdient schlechten Ruf und begrüßt geplanten AC-Park-Abriss

Von Hans Raab

Albstadt-Tailfingen. Rückschau auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2013 hat der Gewerbe-, Handels- und Verkehrsverein (GHV) Tailfingen bei seiner Jahreshauptversammlung gehalten. Uwe Eckstein, die Vorsitzende, führte als besonders bedeutsame Veranstaltungen die "Tailfinger Sommerlaune" und die "Tailfinger Lichternacht" an – bei beiden habe sich die Tailfinger Geschäftswelt im besten Licht gezeigt, nicht zuletzt mit und dank der Unterstützung des GHV.

Bei der "Sommerlaune", so Eckstein weiter, gebe es Überlegungen, aber noch keine konkreten Pläne, das Programm durch ein Projekt "Street Art" weiter aufzuwerten. Stolz könne man auf die Lichternacht mit all ihren Attraktionen inklusive Sonderausstellung im Maschenmuseum und abschließendem Feuerwerk sein – und darauf, dass es keine Verletzungen, Schlägereien, Polizei-, Feuerwehr- oder Ambulanzeinsätze gegeben habe.

Wirtschaftsförderer Andreas Hödl lobte den GHV für solche Aktivitäten, dankte für die gute Zusammenarbeit und bekundete Vorfreude auf die Einweihung der Technologiewerkstatt, die – natürlich mit dem GHV an Bord – drei Tage lang gefeiert werden solle. Dieser Ankündigung ließ er eine Art Versuchsballon folgen: Alle Welt rede vom Einkaufen via Internet – da stelle sich doch die Frage, ob nicht auch eine von der Stadt unterstützte regionale Internetplattform der Albstädter Geschäftswelt denkbar sei, auf der Waren verkauft werden könnten. So richtig aus dem Sack ließ Hödl die Katze allerdings nicht.

Anschließend wurde intensiv über Tailfingen diskutiert. Die Geschäftsleute beklagten, dass die Stadt zu Unrecht schlecht geredet werde: Viele Läden stünden leer, und es gebe zu viele hässliche Gebäude, sei immer wieder zu hören – in Wirklichkeit hätten in jüngster Zeit sechs Geschäfte neu eröffnet, leer stehende Geschäftsräume seien selten, und die hässlichen Gebäude würden abgerissen oder saniert. Gewiss, über zwei, drei Jahre seien Einschränkungen und Behinderungen von der Sanierung zu erwarten, dafür werde Tailfingen danach von ihr profitieren – diese Überzeugung vertraten jedenfalls etliche Vereinsmitglieder und nicht zuletzt Stadt- und Kreisrat Friedrich Pommerencke. Er wies darauf hin, dass am 3. Dezember das Preisgericht des Architektenwettbewerbs zur Oberflächengestaltung tage, und lud die Anwesenden auf den 5. Dezember zur Begutachtung der Entwürfe ins Maschenmuseum ein.

Beifall fand der Plan, das AC-Gebäude abzureißen und einen Vollsortimenter anzusiedeln – das Wichtigste sei eine funktionierende Nahversorgung. Ein Teilnehmer formuliere es so: "Wenn das mit dem AC-Park klappt, wurde für Tailfingen mehr erreicht als in den vergangenen 40 Jahren zusammen."