Gerhard Hils † Foto: Heider Foto: Schwarzwälder-Bote

Der langjährige Pfeffinger Ortsvorsteher und Gemeinderat ist 82-jährig gestorben

Albstadt-Onstmettingen (mak). 24 Jahre lang war er in der Kommunalpolitik aktiv, als Pfeffinger Ortschaftsrat und Ortsvorsteher und als Albstädter Gemeinderat. Nun ist Gerhard Hils nach langer schwerer Krankheit gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.

Pfeffingen war jahrzehntelang seine Wirkungsstätte, seinen Lebensabend hat er in Onstmettingen verbracht; geboren wurde Gerhard Hils jedoch in Tailfingen, am 17. September 1932, und in Tailfingen wuchs er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Walter auf und ging zur Schule – Einschulungstag war übrigens der 1. September 1939, an dem der Zweite Weltkrieg begann. Nach der Schulzeit arbeitete er erst in der Landwirtschaft und danach unter anderem bei Comazo; 1952 ging er für zwölf Jahre in die Schweiz, der er auch nach seiner Rückkehr verbunden blieb – die Partnerschaft zwischen Pfeffingen und dem schweizerischen Hendschiken geht letztlich auf diese Verbundenheit mit der Eidgenossenschaft zurück. Über 20 Jahre stand der gelernte Zimmermann in Diensten der Firma Eppler in Meßstetten; später arbeitete er auf der Ebinger Kläranlage. 1997 ging er in den Ruhestand.

Gerhard Hils’ kommunalpolitische Laufbahn hatte unmittelbar mit der Gründung Albstadts begonnen. 1975 wurde er erstmals in den Pfeffinger Ortschaftsrat gewählt; seit 1980 "präsidierte" er ihm als Ortsvorsteher. Als solcher hatte er fünf Jahre lang Beobachterstatus im Albstädter Gemeinderat; dann ließ er sich selbst ins Gremium wählen. In den 14 Jahren, die er dem Stadtparlament angehörte, brachte er unter anderem den Bau des Laufener und des Ebinger Tunnels, die Sanierung der Ebinger Festhalle und des Tailfinger Marktplatzes sowie die Erschließung des Gewerbegebiets Lichtenbol mit auf den Weg.

Bei der Entscheidung über die Abschaffung der unechten Teilortswahl im Jahre 1996 spielte er das Zünglein an der Waage: Als einziger in der CDU-Fraktion sprach er sich für eine Direktwahl aus; ohne seine Stimme hätte die unechte Teilortswahl Bestand gehabt. Den Gegenwind aus seiner Partei und aus Pfeffingen nahm er, "Überzeugungstäter" und Mann mit Courage, der er war, in Kauf.

Das Jahr 1999 brachte eine Zäsur in Hils’ Leben: Er zog von Pfeffingen nach Onstmettingen und gab seine politischen Ämter in der Ortschaft auf – mit den anschließenden Kommunalwahlen endete auch seine 14-jährige Tätigkeit als Gemeinderat. Öffentlich aktiv blieb er auch danach: Er engagierte sich in der Weltmission und als Laienprediger der Evangelisch-methodistischen Kirche, betätigte sich in der Seniorenbetreuung und führte den Vorsitz im Pfeffinger VdK. In früheren Jahren war er an der Spitze des DRK-Ortsverbands gestanden; für den FC Pfeffingen, dem er vier Jahrzehnte lang angehörte, engagierte er sich in jungen Jahren als Aktiver, später als Schiedsrichter. Hils war Mitglied in nicht weniger als 16 Albstädter Vereinen.

Neben dem Politiker und Vereinsmenschen gab es auch noch den Familienvater: Gerhard Hils hatte fünf Töchter, elf Enkel und fünf Urenkel. Sie, seine Witwe Vera und etliche Albstädter werden ihm am Freitag, 21. November, das letzte Geleit geben. Die Trauerfeier auf dem Onstemettinger Friedhof beginnt um 14 Uhr.