...und Schwester Theresina sorgen dafür, dass die Hilfe ankommt. Fotos: Holl Foto: Schwarzwälder-Bote

Katholische Kirchengemeinden im Talgang laden zum Herbstbazar mit Mehrwert ein

Albstadt-Tailfingen. Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der katholischen Kirchen in Tailfingen und Truchtelfingen ist seit mehr als 50 Jahren der Herbstbazar, der am Sonntag, 26. Oktober, in der Zollernalbhalle stattfindet. Die Messfeier mit Dekan Anton Bock, mitgestaltet vom Kinderchor und dem Truchtelfinger Posaunenschor, ist um 9.30 Uhr der Auftakt. Ab 11.30 Uhr gibt es – besteht parallel zum Mittagessen oder Kaffee – die Möglichkeit zum Besuch der zahlreichen Stände. Neben der großen Tombola und dem Flohmarkt der Ministranten sind Stände mit Marmelade, Handgestricktem, Backwaren, frischen Waffeln sowie Second-Hand-Kleidern aufgebaut. Ergänzt wird das reichhaltige Angebot durch eine Bogenschieß-Aktion, den Bücherflohmarkt der örtlichen Amnesty-International-Gruppe sowie Angebote des Hauses Nazareth und den Informationsstand des Sozialausschusses der Seelsorgeeinheit.

Den Vormittag ab 11 Uhr gestaltet die Stadtkapelle Tailfingen musikalisch und am Nachmittag spielt das Salonorchester Albstadt. Für Kinder gibt es im Foyer ein eigenes Bastel- und Spielgangebot. Der Erlös dieses Tages kommt wie immer sozialen Projekten in Brasilien und Indien sowie dringenden Aufgaben der Kirchengemeinden zu.

"Navajeevan" – neues Leben – heißt eine Einrichtung für hörgeschädigte Kinder in Nandyal im indischen Andra Pradesh. Schule und Internat ermöglichen derzeit 220 hörgeschädigten und 100 von der Kinderarbeit befreiten Kindern den Schulbesuch. Sie hatten früher in ihren Dörfern keine Chance zu einer Ausbildung. Die teilweise langjährigen persönlichen Kontakte zu Pfarrer Marreddy in Indien helfen dabei, die finanziellen Mittel dort gezielt einzusetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Zwei Tailfinger Familien waren erst im Sommer nach Indien gereist und berichten am Stand des Sozialausschusses von ihren Erlebnissen.

im südamerikanischen Belo Jardim, einer Stadt von 80 000 Einwohnern im Nordosten Brasiliens, leben und wirken Ordensschwestern aus der Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Sießen. Sie leben im ärmsten Viertel der Stadt, wo die Mehrheit der Bevölkerung keine feste Arbeit hat und viele von Drogen oder Alkohol abhängig sind. Vor allem junge Menschen sehen kaum Zukunftsperspektiven für sich, die Rate der psychisch Kranken ist wie die Kriminalitätsrate sehr hoch.

Schwester Theresina hatte im Frühsommer Tailfingen besucht und von ihrer aktuellen Arbeit berichtet: Die Schwestern organisieren Kleidersammlungen und Lebensmittelverteilung an arme Familien und versuchen, durch Gruppentreffen, Gottesdienste und Einzelgespräche den Betroffenen neue Perspektiven zu eröffnen. In beiden Beispielen bieten die persönlichen Kontakte zu Pfarrer Marreddy und Schwester Theresina die Gewähr, dass finanzielle Hilfe ohne jegliche Nebenkosten dort ankommt, wo sie gebraucht wird.